Im Sommer 2006 erschien Ralf Rangnick noch als eine der größten Lachnummern des Landes.
Die Nation schwelgte noch im Sommermärchen-Fieber, der ehemals als Fußball-Professor titulierte Rangnick war ein halbes Jahr nach seinen fulminanten Demission auf Schalke mehr oder weniger in der Versenkung verschwunden.
Erst Milan, dann Elversberg
Und tauchte plötzlich wieder auf. In Hoffenheim, in der Regionalliga Süd. Ein paar Monate vorher hatte er noch gegen Milan und Eindhoven gespielt, jetzt warteten Elversberg oder Pirmasens.
In Rangnicks Arbeitspapier stand "Anstellung als Trainer", im Endeffekt aber war er ein Projektleiter - und füllte diesen Job nahezu perfekt aus. Zweieinhalb Jahre später spielt Hoffenheim nicht mehr um den Aufstieg in die Zweite Liga, sondern um die deutsche Meisterschaft.
Rangnick reizt die Bayern
Rangnick formte aus einem wertvollen Klumpen einen funktionierenden Verein, mit professionellen Strukturen und einer Mannschaft, die so attraktiven Fußball spielt wie zuletzt Werder Bremen bei deren Meisterstück 2004.
Die Konkurrenz hat die Scheuklappen längst abgelegt und Hoffenheim als ernsthaften Titelanwärter ausgemacht. Nicht zuletzt die Attacken von der Säbener Straße sind ein untrügliches Zeichen dafür.
Hoffenheims Märchen steht und fällt mit dem Namen Ralf Rangnick. Er ist noch nicht am Ziel. Aber auf dem besten Weg dorthin.
Ralf Rangnick im Steckbrief