Rekordgewinn und große Pläne bei der Hertha

SID
Kann mit sich zufrieden sein: Hertha-Manager Dieter Hoeneß
© Getty

Hertha BSC Berlin hat im abgelaufenen Geschäftsjahr nach Steuern ein Plus von fünf Millionen Euro erwirtschaftet. Das ist der höchste Gewinn seit dem Bundesliga-Aufstieg 1997. Mit den erfreulichen Zahlen im Rücken wollen die Berliner Arne Friedrich und Marko Pantelic halten und im Winter den Kader nochmal nachbessern.

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Die Herthaner haben im Geschäftsjahr vom 1. Juli 2007 bis zum 30. Juni 2008 nach Steuern ein Plus von fünf Millionen Euro erwirtschaftet. Die Summe wurde zum Teil in den Abbau der Verbindlichkeiten gesteckt, die jetzt 28,96 Millionen Euro betragen.

"Das Ergebnis zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und stellt eine gute Basis für die Entwicklung des Vereins dar", sagte Hertha-Geschäftsführer Ingo Schiller vor der Mitgliederversammlung am Montagabend.

Verbindlichkeiten nahezu halbiert

2007 beliefen sich die Verbindlichkeiten noch auf 46,78 Millionen Euro, ein Jahr zuvor sogar auf 54,4 Millionen Euro. Die knapp 18 Millionen Euro zur Tilgung stammen vor allem aus der vorzeitigen Vertragsverlängerung mit dem Vermarkter Sportfive für die Zeit von 2014 bis 2018.

Der Deal mit dem langjährigen Partner spülte 25 Millionen Euro in die Hertha-Kassen. 10 Millionen Euro davon wurden für neue Spieler aufgebracht.

Spielerverkäufe bringen 12 Millionen

"Wir haben bei den Verbindlichkeiten kurzfristig unser Zielniveau erreicht", sagte Schiller. Die Rate solle in den kommenden Jahren nicht weiter gesenkt werden. Schiller: "Wir glauben, dass wir gemessen an Umsatzgröße und Kapitalstärke unseres Klubs eine gute Größe erreicht haben."

Im Geschäftsjahr 2007/2008 erzielte Hertha einen Umsatz von 77,8 Millionen Euro. Hinter den Einnahmen durch Werbung und Sponsoring (25,7 Millionen Euro) machten die Transfererlöse (18,6 Millionen Euro) den zweitgrößten Posten aus.

Allein die Verkäufe von Kevin Boateng in die englische Premier League zu Tottenham Hotspur und Malik Fathi zu Spartak Moskau brachten rund 12 Millionen Euro.

Hertha will mit Friedrich verlängern

Dagegen standen Kosten von 72,8 Millionen Euro, von denen der Personalaufwand mit 27,4 Millionen Euro am höchsten zu Buche schlug. Derweil wollen die Herthaner mit Kapitän und Nationalspieler Arne Friedrich bis zur Winterpause Einigkeit über eine Vertragsverlängerung erzielen.

"Wir wollen Arne halten. Er hat sich zu einer guten Persönlichkeit entwickelt", sagte Manager Dieter Hoeneß, der zudem Trainer Lucien Favre ausdrücklich lobte.

Weitere Transfers im Winter möglich

Ob der ebenfalls auslaufende Vertrag mit Stürmer Marko Pantelic verlängert wird, ist nach den Querelen der letzten Wochen weiter offen. "Ich setzte mich wieder mit seinem Berater zusammen, wenn sich die Wogen etwas geglättet haben", meinte Hoeneß.

"Wir werden uns im Winter auf eher einer, maximal zwei Positionen verstärken", kündigte er zudem an. Ob der Klub in der Winterpause auf dem Transfermarkt noch einmal aktiv wird, hängt allerdings von zwei Faktoren ab.

Zum einen müsse abgewartet werden, so Schiller, welche Einnahmen durch den neuen Fernsehvertrag erzielt werden. Zum anderen hat das Abschneiden im UEFA-Cup Einfluss. Allein für das Erreichen der Gruppenphase rechnet der Klub mit einem Umsatz von zwei Millionen Euro.

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