Klose beklagt Bayern-Hühnerhaufen

Von Für SPOX in Gladbach: Markus Hoffmann
Gladbachs Michael Bradley (r.) köpft das 2:2. Michael Rensing ist chancenlos, Toni Kroos schaut zu
© Imago

Der FC Bayern München hat am 13. Bundesliga-Spieltag den schon sicher geglaubten sechsten Sieg in Folge leichtfertig vergeben. Im Gastspiel bei Borussia Mönchengladbach führte der Rekordmeister durch Tore von Luca Toni und Franck Ribery schon mit 2:0, ehe Außenseiter Gladbach in der 79. und 81. Minute die Treffer zum 2:2-Endstand gelangen.

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Nach dem 2:2 in Gladbach hadert Miroslav Klose im Interview mit der verpassten Chance und kritisiert mangelnde Organisation und Übersicht in der Bayern-Mannschaft.

Frage: Nach der 2:0-Führung war doch eigentlich alles klar. Was war in der dramatischen Schlussphase los?

Miroslav Klose: Wir müssen einfach das dritte Tor machen. Wir hatten einige Situationen in denen wir fünf gegen drei oder vier gegen zwei in Überzahl angreifen. Das müssen wir einfach besser ausspielen.

Frage: Stattdessen bekommen Sie das Gegentor. Wie haben Sie die Szene gesehen?

Klose: Es kommt eine Ecke, kurz ausgeführt an den Strafraum, wir kommen zu spät raus und Rob Friend macht das Tor. Dann brennt natürlich der Kessel.

Frage: Danach ist bei Bayern die Ordnung verloren gegangen.

Klose: Ja, Gladbach hat mit seiner jungen und hungrigen Mannschaft die Initiative übernommen. Da haben wir uns schwer getan und Gladbach hat den Braten gerochen.

Frage: Nach fünf Siegen in Folge das erste Unentschieden. Können Sie damit leben?

Klose: Wir sind schon enttäuscht, denn wir hätten das Ding nach der 2:0-Führung nach Hause fahren müssen. Natürlich wollten wir gewinnen.

Frage: Erneut hat eine klare Führung nicht zu Sieg gereicht. Woran liegt das?

Klose: Fakt ist, dass wir uns bei einer Führung oft schwer tun und wie heute das dritte Tor nicht machen können. Wenn dann der Anschlusstreffer fällt, sind wir verunsichert und laufen wild durch die Gegend und halten unser Konzept nicht mehr ein.

Frage: Wie kann man das abstellen? Michael Bradley stand beim Ausgleich ja völlig frei.

Klose: Wir müssen uns einfach besser organisieren und so schnell wie möglich wieder in unsere Ordnung finden, so dass der Gegner das Gefühl hat, dass dort keiner vorbei kommt. Das haben wir heute natürlich falsch gemacht.

Frage: Hoffenheim und Leverkusen haben gewonnen. Wie sehr ärgert Sie das?

Klose: Wir waren an den beiden dran. Deshalb ist es umso bitterer, dass wir heute keinen Dreier geholt haben. Aber wir müssen nach vorne schauen, unser nächstes Heimspiel unbedingt gewinnen. Dann hoffen wir, dass die da vorne ausrutschen, das ist ganz klar.

Frage: Kommt die Länderspielpause für die Aufarbeitung des Spiels nicht ungelegen?

Klose: Das ist sicher ein Nachteil. Aber das wirft uns nicht zurück. Nach dem Länderspiel gilt unsere volle Konzentration dem Heimspiel gegen Cottbus. Und da muss ein Sieg her und eine überzeugende Leistung.