"Zufrieden bin ich nicht"

SID
Fußball, Bundesliga, HSV, Jol
© Premiere

Der Hamburger SV ist nach dem Remis gegen Schalke 04 wieder Tabellenführer der Bundesliga. Dennoch ist Trainer Martin Jol unzufrieden. Die Bayern gewinnen glücklich in Karlsruhe und Premiere Experte Franz Beckenbauer freut sich über die intakte Moral der Münchner. BVB-Kapitän Sebastian Kehl hat in seiner langen Fußballkarriere noch nie so ein verrücktes Spiel erlebt. Und Köln-Trainer Christoph Daum träumt schon von der Sensation.

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Die Premiere-Stimmen des 8. Spieltags

Martin Jol (Trainer Hamburger SV): "Wir sind wieder spitze, das ist sehr erfreulich. Wir hatten schließlich unsere Probleme mit Verletzten. Wenn wir in der ersten Halbzeit zwei Tore machen, wäre es leichter gewesen. In der zweiten Hälfte konnten wir nicht mehr so viel Druck und Pressing auf die Schalker ausüben. Ich kann mit dem Unentschieden leben, aber zufrieden bin ich nicht."

Über Piotr Trochowski im Vergleich zu Rafael van der Vaart: "Rafael van der Vaart hat immer als zweiter Stürmer gespielt. Das kann man nicht vergleichen. Ich finde schon, dass Trochowski mehr Verantwortung übernimmt und mehr Einfluss auf unser Spiel hat. Die erste Halbzeit war hervorragend!" 

Piotr Trochowski (Hamburger SV): "Ich glaube, ich war in den letzten Spielen ganz gut drauf und ich habe immer wieder versucht, auf das Tor zu schießen. Und das hat in den letzten beiden Spielen wunderbar geklappt." 

Fred Rutten (Trainer Schalke 04): "Das Remis ist gerecht. In der ersten Halbzeit hatte der HSV mehr vom Spiel, auch wenn wir da schon Chancen hatten. Die zweite Hälfte war klar für Schalke. Die Art und Weise, wie wir da Fußball gespielt haben, geht in die Richtung, die ich mir vorstelle. Wir können mit diesem Spiel und dem Punkt zufrieden sein."

Andreas Müller (Manager Schalke 04) über die Leistung von Kevin Kuranyi: "Viele erwarten von ihm Tore. Aber in erster Linie ist es wichtig, dass der Spieler sich in das Spiel der Mannschaft einbringt, gut die Bälle behauptet und sehr viele Wege macht. Es war heute ein bisschen wenig für ihn, aber das kann ich verstehen. Ich denke, dass es bei ihm Step by Step in die richtige Richtung geht - wie bei Schalke auch."

Benedikt Höwedes (Schalke 04) über die Hamburger Pfiffe gegen Kevin Kuranyi: "Ich finde es schade, dass Kevin hier ausgepfiffen wird. Er hat viel für den deutschen Fußball geleistet. Es ist nicht gerechtfertigt, dass er hier ausgepfiffen wird. Aber ich finde es gut, dass die Schalker Fans ihn unterstützen und ihn danach noch feiern." 

Premiere Experte Franz Beckenbauer über den 1:0-Sieg des FC Bayern in Karlsruhe: "Es war kein berauschendes Spiel von beiden Seiten. Aber der Sieg war nicht unverdient. Dass sie in der Endphase noch gewinnen, hatte ich fast nicht mehr für möglich gehalten. Das zeigt, dass die Moral intakt ist. Endlich hatten die Bayern auch mal Glück."

Über die Fankritik an Trainer Jürgen Klinsmann: "Die Klinsmann-raus-Rufe sind unfair. Man muss ihm die Zeit geben, sich einzugewöhnen."

Über Miroslav Kloses Verletzung nach dessen Torjubel-Salto: "Wenn man so wenig Gelegenheiten hat, Saltos zu machen, dann kommen solche Dinge raus. Aber mich freut das Tor für ihn."

Über das Reservistendasein von Ausnahmetalent Toni Kroos: "Es ist gut, dass er wieder im Kader ist. Ich halte aber nichts davon, ihn ständig spielen zu lassen. Dafür ist er noch zu jung, er ist gerade mal 18 Jahre alt geworden.

Über Werder Bremen: "Die Abwehr ist bei Werder das große Problem. 19 Gegentore in acht Spielen - das ist wie ein Abstiegskandidat."

Über Bayer Leverkusen: "Sie spielen vom ersten Spieltag an einen sehr attraktiven Fußball: Hopp oder topp, Unentscheiden kennen sie nicht."

Jürgen Klinsmann (Trainer FC Bayern München) nach dem 1:0 in Karlsruhe: "Es war ein sehr wichtiger Sieg, um uns in der Bundesliga nach oben zu orientieren. Jetzt gehen wir in englische Wochen. Da ist es wichtig, dass man eine Serie startet mit einem Auswärtssieg."

Uli Hoeneß (Manager FC Bayern München): "Es war ein richtiges Kampfspiel, der Sieg war enorm wichtig. Am Ende haben wir ein wenig glücklich gewonnen, aber was wir im Moment brauchen, ist auch ein bisschen Glück. Ich glaube, jetzt geht es aufwärts. Die Mannschaft hat bis zuletzt gekämpft wie wahnsinnig. Von der Moral her stimmt es hundertprozentig. Es ist nur eine Frage des Selbstvertrauens. Nach den zuletzt schwächeren Ergebnissen war kein Selbstvertrauen da. Mit diesem Sieg wird es zurückkommen."

Thomas Schaaf (Trainer Werder Bremen) nach dem 3:3 gegen Borussia Dortmund: "Das war heute wieder ein Spektakel, leider nicht mit dem Ausgang, den man sich erhofft. Deshalb ärgern wir uns. Den Vorsprung darf man sich nicht mehr nehmen lassen. Das darf uns so nicht passieren. Wir waren zu passiv und haben nicht so verteidigt, wie es bedurfte."

Frank Baumann (Werder Bremen): "Die letzten Minuten waren wirklich verrückt. Es darf einfach nicht passieren, dass wir hinten noch ein Tor kriegen. Es ist sehr schwierig in Worte zu fassen."

Sebastian Kehl (Borussia Dortmund) nach dem Spiel: "Ich bin schon ein paar Jahre dabei, aber so ein verrücktes Spiel habe ich noch nie erlebt. Am Ende muss ich nur noch lachen. Erst geben wir das Spiel innerhalb von zwei Minuten aus der Hand, dann drehen wir es doch wieder. Mehr kann man gar nicht erwarten."

Michael Frontzeck (Trainer Arminia Bielfeld) nach dem Spiel: "Wolfsburg hat den dreifachen Etat wie wir und irgendwo ist dann da auch ein Qualitätsunterschied. Wenn dann die eigene Mannschaft nicht so richtig in Tritt kommt, sehen die Spiele so aus."

Christoph Daum (Trainer 1.FC Köln) nach dem dritten Sieg hintereinander: "Wir müssen auf dem Boden bleiben und dürfen nicht durchdrehen. Ein vierter Sieg in Folge wäre eine Sensation."

Gerhard Tremmel (Energie Cottbus) über den Platzverweis von Igor Mitreski: "Das war eine dumme Aktion von Igor. Da muss er cleverer sein und weg bleiben. Er hat die Erfahrung. Da haben wir uns selbst geschwächt."

Friedhelm Funkel (Eintracht Frankfurt) nach dem 0:2 gegen Leverkusen: "Diese Mannschaft hat Qualität. Aber wenn sie nicht selbstbewusst ist, ist es schwer, diese abzurufen. Wenn man dann auf einen Gegner trifft, der das gnadenlos ausnutzt, dann macht sich das natürlich bemerkbar."

Ioannis Amanatidis (Eintracht Frankfurt) über das fehlende Selbstvertrauen: "Das ist alles nur dummes Gerede. Wir müssen da raus, egal wie. Wir müssen den Ball hineinwürgen."

Heribert Bruchhagen (Vorstandsvorsitzender Eintracht Frankfurt) über den letzten Tabellenplatz: "Es ist klar, dass wir alle sehr nervös und als Tabellenletzter nicht hoch erfreut sind. Wir werden alle daran arbeiten, dass wir so schnell wie möglich aus dieser prekären Situation herauskommen. Herr Funkel war der Motor und Initiator der Aufwärtsentwicklung in den vergangenen viereinhalb Jahren. Wir arbeiten vertrauensvoll zusammen und setzen kein Ultimatum. Die Fans sind genauso enttäuscht wie wir auch: Die Funkel-raus-Rufe sind Ausdruck dieser Enttäuschung. Das bedeutet aber nicht zwangsläufig, dass wir so handeln müssen."

Thomas Hitzlsperger (VfB Stuttgart) nach dem 1:2 in Berlin: "Ich kann mich gar nicht mehr erinnern, wann wir letztes Mal so dominant waren. So ein Spiel zu verlieren ist sehr traurig."

Arne Friedrich (Hertha BSC) über die Suspendierung von Marko Pantelic: "Das war die einzig richtige Entscheidung. So etwas geht nicht - das habe ich ihm auch persönlich gesagt. Ich denke, dass Marko daraus gelernt hat und künftig anders reagieren wird."

Vedad Ibisevic (1988 Hoffenheim) über das Ziel Meisterschaft: "Auf jeden Fall. Das würde ich gerne werden. Mein Ziel ist einfach weiter Fußball zu spielen. Und mal schauen, was passiert."

Der 8. Spieltag im Überblick 

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