"Man muss sich entschuldigen"

SID
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© Getty

Trübe Stimmung beim FC Bayern München nach der 2:5-Klatsche gegen Werder Bremen, Enttäuschung über die Pfiffe gegen Kevin Kuranyi und verhaltene Freude über das erste Saisontor von Energie Cottbus: Auch der 5. Spieltag der Bundesliga lieferte einmal mehr die ganze Bandbreite an Emotionen.

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Die Premiere-Stimmen zum 5. Spieltag:

Jürgen Klinsmann (Trainer FC Bayern München): "Es gibt nicht nur sonnige Tage, sondern auch solche, an denen es in die andere Richtung abgeht. Das schmerzt natürlich, ganz klar, da braucht man gar nicht drum herum reden. Als Trainer ist es so, dass man aus Niederlagen mehr lernt als aus Siegen. Wir müssen einfach anerkennen, dass die Bremer heute besser waren: Sie waren spritziger, sie waren heißer, sie waren aggressiver, sie waren cleverer, sie hatten mehr Durchsetzungsvermögen - und vor allem: Sie haben ihre Torchancen kaltblütig genutzt. Die Mannschaft wird selbstkritisch mit der Situation und mit der Klatsche umgehen. Wir werden wieder aufstehen und vielleicht noch stärker als vorher."

Tim Borowski (FC Bayern München): "Ich kann es noch gar nicht richtig fassen, dass wir fünf Dinger kassiert haben. Das war eine absolut desolate Leistung von uns. Ich hatte das Gefühl, dass eine gewisse Lethargie im Spiel war. Man muss sich bei jedem Fan, der heute im Stadion war, entschuldigen."

Thomas Schaaf (Trainer Werder Bremen): "Sehr schön, wenn man so ein Spiel hinlegt und eine derart überzeugende Leistung bietet. Das gibt Selbstvertrauen und hilft einem, die nächsten Spiele anzugehen und mit einer höheren Wertigkeit auf dem Platz zu stehen."

Fred Rutten (Trainer Schalke 04) über die Pfiffe gegen Nationalspieler Kevin Kuranyi: "Die haben mich enttäuscht. Er ist ein großer Spieler, der in den letzten Jahren sehr viele Tore geschossen hat und immer hart arbeitet. Das finde ich schade. Das hilft der Mannschaft nicht und das hilft Kevin nicht."

Heiko Westermann (Schalke 04): nach dem 1:0-Sieg gegen Frankfurt: "Ich denke, dass wir noch einiges arbeiten müssen. In der ersten Halbzeit haben wir es sehr gut gemacht, die zweite klammern wir am besten aus. Aber man muss auch mal ein dreckiges Spiel gewinnen. Die Tabelle ist eine Momentaufnahme, die zeigt, dass wir zur Zeit sehr gut arbeiten."

Milivoje Novakovic (1.FC Köln) nach der 0:2-Niederlage in Bielefeld: "Nach dem ersten Gegentor hatten alle Spieler den Kopf unten und nicht weiter gespielt. Bei uns sieht man keinen Willen zum Sieg, das ist enttäuschend."

Bojan Prasnikar (Energie Cottbus) nach dem 1:1 gegen Bochum: "Wir haben endlich unser erstes Tor gemacht und daher am Ende diesen Punkt geholt. Aber wir haben zuviel Unsicherheit in unserem Spiel und wenig Selbstvertrauen - das ist das Hauptproblem. Einige Spieler wollen spielen, einige haben Angst, und deshalb tun wir uns schwer, nach vorne zu kommen."

Robert Enke (Hannover 96): "Ich habe in den vier Jahren seit ich hier bin noch nie Namen genannt, aber das geht einfach nicht. Es gab bestimmt Gründe, aber das war ein Offenbarungseid. Das einzig Positive war, dass wir nicht zweistellig verloren haben. So darf man sich nicht präsentieren."

Jan Schlaudraff (Hannover 96): "Das Spiel war eine Katastrophe. Da fangen wir uns so ein scheiß Ding nach fünf Minuten. Das Tor geht auch noch auf meine Kappe, da ich den Ball verliere. Das Spiel hätte auch 10, 11 oder 12:0 ausgehen können. Wir waren relativ chancenlos. Jetzt müssen wir uns erstmal sammeln und wieder gesund werden. Einige Spieler mussten sich vor dem Spiel und sogar in der Halbzeit noch übergeben.

Rudi Völler (Bayer Leverkusen) zur Vertragsverlängerung von Patrick Helmes: "Wir haben gestern mit ihm verlängert und scherzhaft gesagt 'dafür musst du aber morgen zwei Dinger machen'. Nun sind es drei geworden. Auch gut."

Martin Jol (Hamburger SV): "Ich denke, es war noch kein Weihnachten, aber wir haben die Tore verschenkt."  

Joris Mathijsen (Hamburger SV): "Ich weiß nicht, was mit uns passiert ist. Einfach unglaublich - jede Chance ist ein Gegentor. Natürlich machen wir bestimmte Fehler, die wir nicht machen dürfen. Aber jetzt 3:0 - da wird es nicht einfach und es ist vorbei!" 

Premiere Experte Matthias Sammer über Mario Gomez: "Er wird von Spiel zu Spiel besser. Er ist ein absoluter Topstürmer. Seine Aussagen sind wohlüberlegt. Er reift immer mehr zur Persönlichkeit, wir sollten absolut stolz sein, dass wir ihn in Deutschland haben."  

Mario Gomez (VfB Stuttgart): "Ich hab gesagt, ich bleib ruhig, ich gebe weiter Gas. Es wird jeder Spieler eine Phase haben, wo er nicht trifft. Ich fühle mich gut, ich fühle mich wohl, wir haben super Fans - da kommen die Tore wieder." Weiter über sein Abseitstor: "Normalerweise sagt man immer: Im Zweifel für den Angreifer. Ich hatte in der ersten Halbzeit zwei Mal abgepfiffen, wo es, glaube ich, keines war. Vielleicht wäre da ein Tor entstanden. Wer sagt, dass ist ein klares Abseits, versteht nicht viel vom Spiel." 

Maik Franz (Karlsruher SC) über Mario Gomez, die sich im letzten Spiel gegeneinander einen verbalen Schlagabtausch geliefert hatten: "Er war heute relativ ruhig. Wir haben kein Wort miteinander gesprochen, das war okay. Er hat ein Tor geschossen: Glückwunsch! "

Ralf Rangnick (1899 Hoffenheim): "Ich habe ja gesagt, einen Trend kann man erkennen nach dem zehnten Spieltag, aber trotzdem hat die Tabelle heute auch einen gewissen Charme, wenn man sieht, wer momentan gerade alles hinter uns steht. "

Jürgen Klopp (Borussia Dortmund): "Man muss uns die Zeit ganz einfach geben. Natürlich darf man dabei nicht so auseinanderbrechen. Wir dürfen keine vier Tore fressen, aber man muss einfach dran bleiben, das ist ganz einfach."