2:0 beim VfB: Leverkusen verhindert Fehlstart

SID
Bundesliga, Bayer Leverkusen
© dpa

Stuttgart - Die Erleichterung über den verhinderten Fehlstart war ihm zwar deutlich anzumerken, doch in Gedanken war Bruno Labbadia nach seinem ersten Sieg als Bundesliga-Coach schon viel weiter.

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"Wir wollen mit unserer jungen Mannschaft unbedingt ins internationale Geschäft und da ist ein Dreier bei so einem Gegner natürlich unheimlich wichtig", sagte der 42 Jahre alte Trainer von Bayer Leverkusen nach dem verdienten 2:0 (1:0)-Sieg beim VfB Stuttgart, der durch die verpatzte Heimpremiere einen Sechs-Punkte-Start verpasst hatte.

Überbewerten wollte Labbadia den nach der 2:3-Heimniederlage zum Auftakt gegen Borussia Dortmund beruhigenden Erfolg aber nicht. "So wenig wie wir das letzte Woche dramatisiert haben, weil wir auch da schon guten Fußball gespielt haben, dürfen wir jetzt in Euphorie verfallen", mahnte Labbadia.

"Das war ein wichtiger Schritt, aber wir haben noch viel Arbeit vor uns." Auch Sportdirektor Rudi Völler warnte: "Dass wir eine spielerisch gute Mannschaft haben, weiß ganz Deutschland. Wir müssen nun mehr Stabilität hineinbekommen."

Lernwillen in Leverkusen vorhanden

Immerhin attestierte Labbadia seinem jungen Team schon einmal den von ihm geforderten Lernwillen. Trotz eines Durchhängers zu Beginn der zweiten Halbzeit hatte sie seine auch auf fremdem Platz offensive Philosophie konzentrierter umgesetzt als gegen den BVB und war ohne Gegentor geblieben - was allerdings auch der miesen Chancenverwertung des VfB zu verdanken war.

"Stuttgart ist eine der spielstärksten Mannschaften in der Liga und diese Stärke wollten wir unterbinden, indem wir immer wieder attackieren", sagte Labbadia. "Unser Schlüssel zum Erfolg sollte aggressives Pressing gegen den Ball sein und das hat die Mannschaft sehr konsequent umgesetzt."

Gerade in der ersten Spielhälfte war es den Gästen gelungen, die Schwaben über weite Strecken vom eigenen Tor fernzuhalten und vor 48.000 Zuschauern in der Mercedes-Benz Arena zu dominieren. Mit variablem Angriffsfußball erspielte sich die in derselben Besetzung wie gegen Dortmund angetretene Bayer-Elf mehrere Torgelegenheiten.

Dennoch bedurfte es eines gemeinschaftlichen Aussetzers der VfB-Abwehr, ehe der starke Nationalstürmer Patrick Helmes (35.) Bayer in Front brachte. Auch Jens Lehmann sah nach zuvor einigen guten Szenen bei Helmes' zweitem Saisontor schlecht aus.

"Der Ball ist komisch aufgesprungen und war dann aus der kurzen Distanz schwer zu halten", sagte der 38-Jährige. Machtlos war der Ex-Nationaltorhüter, als der kurz zuvor für Helmes eingewechselte Theofanis Gekas (79.) mit einem fulminanten Schuss in den Torwinkel für die Entscheidung sorgte.

Veh: "Uns hat die Frische gefehlt"

"Uns hat die Frische gefehlt und wir haben die Zweikämpfe zu leicht verloren", bekannte Stuttgarts Trainer Armin Veh, dessen Team bis auf eine 15-minütige Drangperiode nach der Pause nie Herr der Lage wurde. Zu den besseren Akteuren gehörten noch die trotz ihrer strapaziösen Länderspiel-Reise nach Mexiko eingesetzten Pavel Pardo und Ricardo Osorio.

An einem guten Tag hätte Mario Gomez den Roten vielleicht einen Punkt retten können, doch der Nationalspieler zielte zweimal knapp am Tor vorbei (52./57.). "Man muss ihm Zeit lassen und die kriegt er von uns", meinte VfB-Sportdirektor Horst Heldt.

Trainer Veh ärgerte vor allem, dass sein Team den Elan vom 3:1- Startsieg bei Borussia Mönchengladbach nicht hatte mitnehmen können. Der 47-Jährige hatte sich einen zusätzlichen Schub für das wichtige UEFA-Cup-Qualifikationsspiel am Donnerstag beim FC Györ in Ungarn (Hinspiel 2:1) erhofft.

"Mit einem Heimsieg hätten wir einen wirklich guten Start erwischen können. Dann laufen viele Dinge von alleine und man verkraftet auch diese zusätzlichen Belastungen besser", sagte er.

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