"Keine Stammplatzgarantie"

Von SPOX
schweinsteiger, bastian
© Getty

München - Schweini und Poldi. Das dynamische Duo, die Boygroup im DFB-Dress ist zurück. Beide spielen eine starke Europameisterschaft, beide blühen bei der Nationalmannschaft richtig auf.

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Auf der anderen Seite haben beide beim FC Bayern München große Probleme. Sie spielen ihrer Meinung nach zu wenig und kokettieren mit Wechselgedanken.

Eine Pistole, die sich die Bayern aber nicht auf die Brust setzen lassen. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge machte gegenüber dem "Focus" klar: "Die beiden haben sich ins Rampenlicht gespielt, keine Frage. Es gibt aber für keinen, der bei der EM dabei war, eine Stammplatzgarantie."

Im Verein schlechter als im DFB-Team

Für die bei der EM eingefahrenen Lorbeeren kann sich in München keiner von beiden etwas kaufen. "Jeder Spieler muss sich in seinem Klub einen Stammplatz erarbeiten, von Spiel zu Spiel neu", sagte Rummenigge.

Gleichzeitig bezeichnete er die Kritik von Franz Beckenbauer an Podolski, die Leistungen des Stürmers bei den Bayern hätten nicht an die im Nationaldress gezeigte Qualität herangereicht, als gerechtfertigt.

Auch Hoeneß äußert sich

"Beide haben sich im Turnier gesteigert und sind sehr selbstbewusst aufgetreten", sagte Hoeneß bei einer EM-Gesprächsrunde in einem Münchner Kaufhaus.

Im Verein treffen beide jedoch auf namhaftere Konkurrenz als in der Nationalmannschaft, glaubt der Manager: "Auf der linken Seite gibt es beim FC Bayern zum Beispiel einen Franck Ribéry."

Zudem wies Hoeneß auf den holprigen Turnierstart von Schweinsteiger hin: "Er hat ja am Anfang gar nicht gespielt." Der Mittelfeldspieler musste das Auftaktspiel gegen Polen zunächst von der Bank aus verfolgen.

Hoeneß erklärte, er schließe sich der Einschätzung von Franz Beckenbauer an: "Niemand hat Podolski verboten, beim FC Bayern Tore zu schießen."

Auch Rummenigge bezeichnete die Kritik Beckenbauers, Podolskis Leistungen bei den Bayern hätten nicht an die im Nationaldress gezeigte Qualität herangereicht, als gerechtfertigt.

"Jeder Spieler muss sich in seinem Club einen Stammplatz erarbeiten, von Spiel zu Spiel neu", sagte der frühere Weltklasse-Angreifer.

Poldi schließt Wechsel nicht aus

Podolski hatte sich vor dem Halbfinale gegen die Türkei über mangelndes Vertrauen im Verein beklagt und moniert, in der Bundesliga kaum zum Einsatz gekommen zu sein. Zudem schloss er einen Wechsel vor der kommenden Saison nicht aus. "Es gibt Anfragen", sagte Poldi der "Bild am Sonntag". "Alles ist möglich."

Er hat sich in erster Linie über das offensichtliche Interesse der Bayern an Mario Gomez geärgert. Seinem Kumpel Schweinsteiger ging es bei der Personalie Alexander Hleb nicht anders.

Juve will Tiago gegen Schweini tauschen

Auch Schweini ist auf dem Transfermarkt ein Thema. Juventus Turin interessiert sich für den 23-Jährigen und will neben einer Ablösesumme auch den portugiesischen Nationalspieler Tiago nach München schicken.

Das berichtete die italienischen Zeitung "Corriere dello Sport". Schon in den kommenden Tagen will Juve ein offizielles Angebot abgeben.

Schweinsteiger und Podolski, zwei Härtefälle, mit denen sich der neue Coach Jürgen Klinsmann gleich zu Beginn seiner Amtszeit wird auseinandersetzen müssen.

Zum Glück kennt er beide sehr gut, denn schließlich sind sie unter ihm beim Confed Cup 2005 erst zum dynamischen Duo, zur Boygroup im DFB-Dress geworden.

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