Bayern spielen mit offenen Karten für Titel-Triple

SID
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Düsseldorf - Hohes Risiko, hohe Rendite - beim FC Bayern München läuft weiter alles nach Plan. Nach dem glücklichen Viertelfinal-Erfolg im UEFA-Cup beim FC Getafe geht der mit Rekordaufwand aufgerüstete Branchenführer mit viel Rückenwind in den Endspurt um das Titel-Triple.

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Ein Sieg gegen Borussia Dortmund soll nicht nur zur Festigung der souveränen Bundesliga-Tabellenführung, sondern auch zu einem psychologischen Vorteil verhelfen. Schließlich gilt die Partie als Testlauf für das nur sechs Tage später anstehende Pokal-Endspiel beider Teams. "Es ist wichtig, dass man ein Zeichen setzt", befand Trainer Ottmar Hitzfeld.

Die Euphorie nach dem wundersamen Happy End in Getafe hilft über den immensen Kraftverlust hinweg. Nur drei Tage nach dem 120-minütigen Fußball-Krimi will das Hitzfeld-Team einen weiteren Big Point landen. Der Zeitpunkt scheint günstig:

Weil sich vier der fünf Verfolger am 28. Spieltag duellieren, besteht die Chance, den ohnehin komfortablen Neun-Punkte-Vorsprung sogar noch auszubauen. Schon allein deshalb will Hitzfeld nicht mit verdeckten Karten spielen: "Es geht um die deutsche Meisterschaft." Allerdings muss der Coach möglicherweise auf Superstar Franck Ribéry verzichten, der über Probleme am rechten Fuß klagt.

Schalke hat Blut geleckt

Mehr Spannung als der Kampf um die Meisterschaft verspricht das Rennen um die restlichen Europacup-Plätze. Nur vier Punkte trennen den Tabellen-2. FC Schalke vom 6. Bayer Leverkusen. Die Partien zwischen Bremen (4.) und Schalke sowie Leverkusen und Stuttgart (5.) sind deshalb von großer Brisanz.

Nach dem Viertelfinal-Aus beim FC Barcelona strebt Schalke eine schnelle Rückkehr in die Champions League an. "Im nächsten Jahr will ich wieder in dieser Liga spielen", sagte Mittelfeldspieler Jermaine Jones.

Immerhin 13 von 15 möglichen Punkten verbuchte der Revierclub in den vergangenen Wochen. Hält der Trend in Bremen an, rückt das Fußball-Paradies in greifbare Nähe. Doch auch beim Gegner ist der Glaube an einen Champions-League-Platz gewachsen.

Den Erfolg am vorigen Spieltag in Berlin nach zuvor vier sieglosen Partien wertete Tim Borowski als Trendwende, warnte aber vor einem Rückfall: "Es ist wichtig, das fortzusetzen, weil der Sieg sonst nur halb soviel wert sein wird", sagte der Mittelfeldspieler, dessen muskulären Probleme im Oberschenkel rechtzeitig vor dem Spitzenspiel abgeklungen sind.

Leverkusen will Abwärtstrend stoppen

Ähnlich wie Schalke schöpfte auch Leverkusen trotz des Knockouts auf internationaler Bühne neues Selbstvertrauen. Mit dem 1:0 in St. Petersburg beendete das Team von Trainer Michael Skibbe eine Serie von vier Pflichtspielen ohne Sieg. "Es war für den Kopf wichtig, dass wir gewonnen haben, auch wenn die Beine etwas müde sind", sagte der Fußball-Lehrer.

Mit einem Sieg soll die eigene Talfahrt und der Höhenflug der Gäste gestoppt werden. Dazu ist allerdings eine Leistungssteigerung vonnöten: Schließlich sind die Schwaben in der Bundesliga seit dem 9. Februar ungeschlagen.

Vorentscheidung im Abstiegskampf?

Auch im Tabellenkeller steht ein vorentscheidendes Duell an. Der Sieger des Spiels zwischen Cottbus und Bielefeld könnte sich im Abstiegskampf etwas Luft verschaffen.

Eine Woche nach seinem ersten Sieg auf der Arminen-Trainerbank setzt Michael Frontzeck auf Kontinuität. Zum Leidwesen von Kapitän Mathias Hain, der trotz Genesung seinem Kontrahenten Rowen Fernandez weiterhin den Platz im Arminen-Tor überlassen muss. "Ich möchte das funktionierende Gebilde nicht durcheinanderbringen", kommentierte Frontzeck.

Die auf einem Abstiegsplatz rangierenden Clubs aus Rostock und Duisburg stehen vor hohen Hürden. Die chronisch auswärtsschwachen Rostocker müssen beim heimstarken Hamburger SV bestehen. Schlusslicht MSV steht beim Mitaufsteiger Karlsruher SC unter Zugzwang.