Google muss entscheiden

Von Daniel Börlein
Duisburg, MSV
© Getty

München - Vielleicht sollte man doch dieser Suchmaschine im Internet die Entscheidung überlassen. Google weiß schließlich fast alles.

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Also, mal sehen. Abstieg und Bielefeld gibt 178.000 Treffer. Abstieg plus Duisburg macht 160.000, Abstieg und Nürnberg schafft 234.000 und für Abstieg und Cottbus werden nur 146.000 Suchergebnisse angezeigt.

Gut, damit hätten wir das ja geklärt: Energie bleibt auch in der nächsten Saison erstklassig. Die Arminia, der Club und der MSV hingegen müssen in der kommenden Spielzeit eine Etage tiefer ran. Google hat also auch diese Frage gelöst.

Katastrophale Zahlen

Gott sei Dank, denn wirklich objektiv und ernsthaft betrachtet, kann man derzeit kaum ausloten, wer vom Quartett dort unten am Ende das Klassenziel erreichen wird. Dafür sind alle vier Klubs momentan einfach zu schwach. Die Bundesliga hat derzeit den schlechtesten Tabellenkeller seit Jahren.

Den von allen anvisierten 15. Platz nimmt im Augenblick die Arminia ein. Mit 19 Punkten aus 23 Spielen. So schlecht war ein Tabellen-Fünfzehnter. nach dem 23. Spieltag seit Einführung der Drei-Punkte-Regel noch nie.

Cottbus hat am Dienstag zwar noch die Möglichkeit, es auf 20 Punkte zu bringen. Doch selbst einen Fünfzehnten mit 20 Zählern gab es seit neun Jahren nicht mehr. Die nackten Zahlen entlarven also die eklatante Schwäche im Tabellenkeller. Und es gibt noch mehr davon.

In zusammen 90 Spielen brachten es die vier Teams lediglich auf 17 Siege und 91 Treffer, macht ein mickriges Tor pro Partie. Für sechs Treffer, wie sie der VfB Stuttgart gegen Werder Bremen in einer Begegnung erzielte, brauchten Duisburg und Cottbus zuletzt fünf, der Club sieben und Bielefeld sogar zehn Spiele.

Job-Garantie für Frontzeck

Überhaupt, die letzten zehn Partien der Arminia. Lächerliche vier Punkte verbuchten die Bielefelder in diesen zehn Spielen. Auswirkungen hatte das allerdings keine. Noch immer liegt man gut im Rennen um den Klassenerhalt.

Die Fans schienen trotz der erneuten Heimpleite gegen Schalke nicht böse und Finanz-Geschäftsführer Roland Kentsch stellte sogar klar: "Michael Frontzeck bleibt auf jeden Fall bis zum Saisonende unser Trainer."

Bochum und Co. schon durch

Elf Partien stehen noch an bis zu diesem Saisonende. Die ominösen 40 Punkte sind in diesem Jahr sicher nicht für den Klassenerhalt nötig und deshalb brauchen sich Klubs wie Hannover (32 Punkte), Hertha (31), Bochum (30) und Dortmund (29) schon jetzt keine Sorgen mehr zu machen.

Angesichts der Schwäche der vier Keller-Teams scheint selbst ein Vier-Punkte-Vorsprung für Hansa Rostock schon komfortabel. Da reicht dann eben auch mal ein Zähler gegen die direkte Konkurrenz, wie nun beim 1:1 in Duisburg oder zuletzt beim Remis gegen Bielefeld.

"So wird das nichts"

Für die Kellerteams ist ein Punkt natürlich zu wenig. "Solche Spiele muss man zu Hause gewinnen, um noch mal im Kampf um den Klassenerhalt angreifen zu können", sagte MSV-Sportdirektor Bruno Hübner.

"Wenn wir so weiter spielen, dann haben wir mit dem Klassenerhalt nichts zu tun", sagte Cottbus-Keeper Gerhard Tremmel nach der 0:3-Niederlage in Wolfsburg. Hätte auch von einem Spieler der anderen Klubs sein können, wie auch die Aussage von Duisburgs Tobias Willi: "Wir werden bis zum Schluss kämpfen und uns auf keinen Fall aufgeben." Oder man lässt einfach Google entscheiden.

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