Diego fehlt Bremen drei Spiele

Von SPOX
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© Getty

Stuttgart - Während Bremens Spielmacher Diego vom DFB für seine Tätlichkeit im Spiel gegen Eintracht Frankfurt bereits für drei Spiele gesperrt worden ist, befasst sich der DFB-Kontrollausschuss auch mit Mario Gomez (VfB Stuttgart) und Mark van Bommel (FC Bayern München).

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Im Fall van Bommel besteht der dringende Verdacht, dass sich der Holländer am Sonntag im Heimspiel gegen den Hamburger SV eines krass sportwidrigen Verhaltens schuldig gemacht hat. Das teilte der DFB am Montag mit.

Nach Auswertung der Fernsehaufzeichnung wird der Holländer verdächtigt, in der Nachspielzeit ­ nach dem Klatschen und kurz vor Erhalt der Gelb-Roten Karte ­ mit beiden Armen eine abfällige Geste in Richtung von Schiedsrichter Lutz Wagner getätigt zu haben.

Lutz Wagner hat gegenüber dem Kontrollausschuss erklärt, diesen Vorgang nicht gesehen zu haben, weshalb der Kontrollausschuss nachträglich ermitteln kann. Demnach könnte van Bommel, der wegen der Gelb-Roten Karte für eine Partie gesperrt ist, länger zum Zuschauen verurteilt werden.

Der Kontrollausschuss hat den 30-Jährigen nunmehr zu einer zeitnahen schriftlichen Stellungnahme aufgefordert. Nach Vorliegen der Stellungnahme wird über den weiteren Fortgang des Verfahrens entschieden.

VfB stellt sich vor Gomez

Mario Gomez hatte hingegen nach dem 3:1-Sieg im schwäbisch-badischen Bundesligaderby über den Karlsruher SC seinen Kontrahenten Maik Franz unter anderem als "Arschloch" beschimpft.

Von Vereinsseite her stellte man sich am Montag demonstrativ hinter Gomez. "Mario ist ein sehr guter Junge. Er hat einen guten Charakter", sagte Trainer Armin Veh. "Sicher hat er sich in der Wortwahl vergriffen."

Der Kontrollausschuss des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) hat Ermittlungen gegen Gomez eingeleitet. Der Kontrollausschuss-Vorsitzende Anton Nachreiner teilte mit, dass die Entscheidung über eventuelle sportrechtliche Konsequenzen für den Spieler am 27. Februar fallen werde.

Bremen akzeptiert Strafe

Schneller wurde ein Urteil über den Bremer Diego (im Bild) gefällt: Der Mittelfeldspieler ist vom DFB-Sportgericht für drei Meisterschaftsspiele gesperrt worden. Der Verein habe dem Urteil zugestimmt, teilte Werder am Montag mit.

Spielmacher Diego verpasst damit die Spiele gegen Borussia Dortmund, beim VfB Stuttgart und gegen den VfL Wolfsburg.

"Wir akzeptieren diese Strafe", kommentierte Werders Manager Klaus Allofs. "Gleichwohl hatten wir gehofft, dass der besonderen Situation noch mehr Rechnung getragen und auf einen leichteren Fall von Tätlichkeit und somit auf eine Sperre von zwei Spielen entschieden worden wäre."

Der Brasilianer hatte am Samstag bei der 0:1-Niederlage bei Eintracht Frankfurt seinen Gegenspieler Sotirios Kyrgiakos in der 40. Minute mit der Schulter zu Boden gestoßen.

Schiedsrichter Helmut Fleischer verwies Diego des Feldes. Vorausgegangen war nach Diegos Angaben eine verbale Provokation durch Kyrgiakos, der "stand up and fuck you" gesagt haben soll.

Gomez "sehr gut erzogen"

Während Bayern-Coach Ottmar Hitzfeld van Bommel am Sonntagabend noch eine Geldstrafe in Aussicht stellte, müssen weder Diego noch Gomez mit vereinsinternen Strafen rechnen.

"Mario muss nicht einmal ansatzweise mit Konsequenzen rechnen", versicherte VfB-Sportdirektor Horst Heldt. Die angeforderte Stellungnahme sei bereits an das DFB-Gremium ergangen.

Veh befürchtet nicht, dass Gomez mit seinen verbalen Entgleisungen ein schlechtes Beispiel für Jugendliche sein könnte. "Man kann nicht immer Vorbild sein. Das von einem 22-Jährigen zu erwarten, hieße, über das Ziel hinauszuschießen", sagte er.

Gomez sei insgesamt ein untadeliger Sportsmann. Man dürfe ihn nun nicht zum Bösewicht abstempeln. "Mario hat eine sehr gute Erziehung", wies der Trainer auf seine fast zweijährigen Erfahrungen mit dem Profi hin. Und: "Bei dem anderen weiß ich das nicht."

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