Liebling vom Kaiser

Von SPOX

München - Was war es eigentlich? Lob? Kompliment? Oder doch eine Kritik, nur schön verpackt?

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"Es ist nicht so, dass er nur Fehlpässe gespielt hätte, es waren auch gute Pässe dabei", sagte Bayerns Trainer Ottmar Hitzfeld über die Leistung Bastian Schweinsteigers nach dem 1:1 gegen Werder Bremen.

Gute Pässe also. Kaum jemand sah sie, derart indisponiert präsentierte sich Schweini. Derart indisponiert, dass beim Zwischenrunden-Hinspiel des UEFA-Cups beim FC Aberdeen (Do., ab 19 Uhr im SPOX-Ticker) jemand anders seine Chance auf dem linken Mittelfeld-Flügel bekommen könnte.

(Donnerstag, ab 19 Uhr in Zusammenarbeit mit Pro7 die Highlights des Spiels Bayern - Aberdeen!)

Nämlich: Toni Kroos, 18 Jahre, des Kaisers Liebling. "Ich bin der Meinung, so einen kannst du bedenkenlos von Anfang an spielen lassen", sagte Franz Beckenbauer. "Er ist ein kluger Spieler, kann den Ball behandeln, hat einen guten Schuss und das Auge für die Mitspieler."

Die gerechte Belohnung

Und auch Hitzfeld scheint nicht abgeneigt, auf den MVP der U-17-WM zu setzen. "Wenn einer seine Einsätze mit Leistung zurückzahlt, sollte er auch die Chance haben, länger zu spielen." Gegen Bremen wurde er für Schweinsteiger eingewechselt und sorgte für Belebung.

Den Dienstagnachmittag verbrachte Kroos aber wie ein 08/15-Ersatzspieler. Co-Trainer Michael Henke bat alle Reservisten und eingewechselten Akteure vom Bremen-Spiel zu einer zweiten Trainingseinheit.

Gemeinsam mit Lukas Podolski, Breno, Marcell Jansen, Jan Schlaudraff, Jose Ernesto Sosa, Andreas Ottl, Christian Lell und Bernd Dreher drehte Kroos 80 Minuten lang seine Runden und spielte ein Testmatch gegen die Regionalliga-Mannschaft.

Hitzfelds Ängste

Ganz mit dem Gedanken, Kroos in Aberdeen gleich von Beginn aufzubieten, hat sich Hitzfeld aber noch nicht angefreundet. Einerseits, weil dem Trainer dessen Joker-Qualitäten gefallen ("Wenn Toni kommt, hat er die Klasse, das Spiel zu entscheiden"), andererseits wegen der Angst vor einer Überanspruchung des Jungspunds.  

Von wegen Kroos muss behutsam aufgebaut werden, vielleicht wäre ein Platz in der Startelf zu viel, und so weiter... Hitzfeld: "Er ist ein Jahrhundert-Talent, aber es besteht die Gefahr, ihn zu verheizen."