"Diego bleibt garantiert bei uns"

Von Jochen Tittmar
Fußball, Bundesliga, Allofs, Diego
© Imago

München - In Bremen brodelt die Gerüchteküche. "Ich bin daran interessiert, nach Turin zu wechseln." Diesen Satz entlockte angeblich ein Journalist der "Gazzetta dello Sport" dem Werder-Spielmacher Diego am Rande des Freundschaftsspiels der Selecao am Mittwoch in Irland (1:0).

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Das Dementi folgte umgehend - von Diego höchstpersönlich.

Im "DSF" bezog nun Werder-Manager Klaus Allofs Stellung zur Zukunft des Superstars. Seine eigene ließ er jedoch offen.

"Es ist gar nichts dran an den Gerüchten um Diego. Er hat vor kurzem seinen Vertrag bis 2011 verlängert. Er hat immer wieder betont, dass er sich wohlfühlt und seinen Vertrag bei Werder Bremen erfüllen möchte. Er wird garantiert in der nächsten Saison bei uns spielen", sagte Allofs.

Die "Gazzetta" schätzt Diegos Marktwert auf 35 Millionen Euro. Doch auch von einer solchen Summe wollen sich die Werder-Verantwortlichen nicht aus der Reserve locken lassen: "Wir hören uns noch nicht mal Angebote von anderen Klubs an. Er wird garantiert in der nächsten Saison bei uns spielen. Auch außergewöhnliche Summen spielen für uns keine Rolle. Es wird bei uns keine Abwägungen geben, ob eine Transfersumme ausreicht."

Bis 2009 mit Diego

Dass der Brasilianer seine Karriere nicht an der Weser beenden wird, ist auch für Allofs klar: "Im Fußball kann man nicht über drei oder vier Jahre in die Zukunft schauen, das wäre verwegen. Ich kann nur für die laufende und die kommende Saison sprechen - und da wird Diego bei uns bleiben."

Weitere Top-Leistungen des Regisseurs sollen jedoch weiter dazu beitragen, dass sich die Werderaner bei einem Wechsel die Hände reiben können: "Ich hoffe, er ist weiterhin so begehrt, und dass sich die anderen Klubs dann gegenseitig in dem überbieten, was sie zahlen wollen", gibt Allofs unumwunden zu.

Özil kein Diego-Ersatz

Spekulationen, wonach der im Winter von Schalke verpflichtete Mesut Özil bereits als Ersatz für Diego verpflichtet wurde, schob Allofs einen Riegel vor: "Man muss gerüstet sein, wenn etwas passiert. Auch ein Diego kann mal verletzt sein und dann muss man auch Lösungen parat haben. Natürlich wäre Mesut eine Möglichkeit. Allerdings sehen wir ihn durchaus auch auf anderen Positionen."

Auch ohne die Millionen eines möglichen Diego-Deals wird Werder im Sommer wohl auf dem Transfermarkt aktiv werden, zum Beispiel, um nach einem Ersatz des zum FC Bayern München wechselnden Tim Borowski zu suchen. Das Thema Lukas Podolski hat sich dennoch erledigt, sagt Allofs.

"Wir haben das in der Vergangenheit schon versucht, damals, als er vom 1. FC Köln gewechselt ist. Im Rahmen des Transfers von Miroslav Klose haben wir das Gespräch mit dem FCB gesucht. Aber sowohl die Bayern als auch Podolski haben ganz klar gesagt: 'Nein, das machen wir nicht.' Inzwischen haben wir gerade in der Offensivabteilung sehr viele Möglichkeiten und fühlen uns da sehr gut aufgestellt."

Eigene Zukunft offen

Die personelle Zukunft Bremens steht in den Sternen. Ob Allofs bei den mittel- und langfristigen Planungen die Fäden in der Hand halten wird, ist noch längst nicht in trockenen Tüchern. So brachte Bayerns Manager Uli Hoeneß den Bremer am Rande des Spiels beider Teams als seinen Nachfolger ins Gespräch: "Klaus ist ein Super-Manager, er ist immer ein Thema, wenn man darüber nachdenkt", so Hoeneß bei Premiere.

Allofs verzichtete darauf, sich zu Werder zu bekennen: "Ich fühle mich sehr wohl in Bremen. Der Aufsichtsrat und ich haben erste Gespräche geführt. Wir schauen mal, wie das in den nächsten Wochen weitergeht. Es gibt keine Deadline. Aber ich glaube, es ist sinnvoll, dass man diese Gespräche möglichst schnell beendet."

Der 52-Jährige weiter: "Ich möchte keine Details aus den Gesprächen preisgeben, aber es ist so, dass die Zukunft von Werder Bremen erstmal beleuchtet werden muss. Es wird in den kommenden Jahren sicher noch Veränderungen von der Struktur her geben und das sind Dinge, die man besprechen muss."

Artikel und Videos zum Thema