"Runder Tisch" soll Schiedsrichtern helfen

SID
Fußball, DHB, Koch
© Getty

Mainz - Durch einen Runden Tisch mit Vertretern des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und der Deutschen Fußball Liga (DFL) sollen die Bundesliga-Schiedsrichter entlastet werden.

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"Es geht beispielsweise um die Frage, wie Emotionen nach dem Schlusspfiff aufgearbeitet werden. Man muss gemeinsam und miteinander vorgehen und Regeln erstellen. Die Themen können auch aus dem Bereich der Liga und der DFL-Verantwortlichen aufgeworfen werden", betonte der beim DFB als Vizepräsident für die Schiedsrichter zuständige Rainer Koch bei der Schiedsrichter-Halbzeittagung in Mainz.

"Unter einem Runden Tisch verstehe ich, dass bestimmte Themen, die nur gemeinschaftlich gelöst werden können, auch gemeinschaftlich aufgearbeitet werden", sagte Koch.

Die konkreten Vorstellungen habe er noch weitgehend in seinem Kopf. In den nächsten Wochen werde er sich aber mit DFL-Spielbetriebs-Geschäftsführer Holger Hieronymus zusammensetzen, kündigte Koch an.

Die DFL habe sich selbst an so vielen Stellen weiterentwickelt, dass das Schiedsrichterwesen nicht nur nebenher beobachtet werden solle, "sondern wir uns ein Stück weit in die Tagesarbeit einbringen wollen", sagte Hieronymus.

"Was wir erwarten, ist eine moderne und professionelle Betreuung in den Lizenzligen", sagte Hieronymus, ohne die derzeitigen Gegebenheiten in Frage stellen zu wollen. Dennoch: Es gebe durchaus einen Mangel aus der Vergangenheit, meinte der DFL-Geschäftsführer.

Keine schlechten Erfahrungen 

Neben Koch und Hieronymus sollen auch der Vorsitzende des DFB-Schiedsrichterausschusses Volker Roth sowie der DFB- Schiedsrichter-Lehrwart Eugen Strigel zum festen Stamm der künftigen Einrichtung zur profilaktischen Konfliktlösung gehören. Hinzu kommen sollen je nach Problemstellung Trainer oder Vereinsverantwortliche.

Ein Thema, dass Hieronymus bereits "auf der Agenda sehen" würde, ist der gegenseitige Umgang von Trainer und jeweiligen vierten Offiziellen, die am Rand des Spielfelds für Ruhe sorgen sollen. "Die Älteren könnten den Jüngeren vielleicht anweisen, wie sie mit Trainern umzugehen haben", meinte Hieronymus. Prinzipiell habe es aber keine schlechten Erfahrungen mit dem vierten Schiedsrichter gegeben.

Die Schiedsrichter indes würden begrüßen, wenn nicht direkt nach dem Schlusspfiff Kommentare von Vereinsverantwortlichen insbesondere zur Schiedsrichterleistung abgegeben würden. "Es würde uns sehr freuen, wenn man erst den Gang in die Kabine antritt, eine halbe Stunde verstreichen lässt und dann etwas sagt", meinte der für die EURO 2008 in der Schweiz und Österreich nominiert Herbert Fandel (Kyllburg).