Lehmann sagt Dortmund ab

SID
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© Getty

Hamburg - Jens Lehmann wird nicht vom FC Arsenal zu Borussia Dortmund wechseln.

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Diese Entscheidung gab der 38-Jährige nach reiflicher Überlegung bekannt. Obwohl es eine sehr reizvolle Aufgabe gewesen wäre, wieder für Dortmund in der Bundesliga zu spielen, habe er sich aus privaten Gründen gegen diesen Schritt entschieden, ließ Lehmann durch den Deutschen Fußball-Bund (DFB) mitteilen.

Der noch bis Saisonende bei Arsenal London unter Vertrag stehende 38-Jährige betonte, dass er sich die Entscheidung gegen den BVB nicht leicht gemacht habe.

Private Gründe

"Obwohl es eine sehr reizvolle Aufgabe gewesen wäre, wieder für Dortmund in der Bundesliga zu spielen, habe ich mich aus privaten Gründen gegen diesen Schritt entschieden. Es tut mir leid, gerade die Verantwortlichen von Borussia Dortmund damit zu enttäuschen, die sich sehr professionell um diesen Wechsel bemüht und mir ausreichend Zeit zur Überlegung gegeben haben", sagte der 51-malige Nationalspieler.

Bundestrainer Joachim Löw war bereits am Morgen von Lehmann informiert worden. "Natürlich wäre eine Rückkehr von Jens in die Bundesliga interessant gewesen, denn ein Spieler seiner Qualität ist immer eine Bereicherung. Unsere Einstellung zu Lehmann wird sich durch diese Entscheidung nicht ändern", sagte Löw.

Verständnis beim DFB

"Wir hätten ihn gerne in Dortmund gehabt, weil er dann regelmäßig gespielt hätte. Er hat uns am heutigen Freitag seine Gründe erläutert und wir haben sie akzeptiert. Unabhängig von seiner Situation setzen wir auf Jens Lehmann, werden aber die weiter Entwicklung aufmerksam beobachten", sagte Bundestorwarttrainer Andreas Köpke.

Auch Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff zeigt Verständnis für die Entscheidung Lehmanns: "Jens ist erfahren genug, seine persönliche Situation einzuschätzen, und er wird die für ihn richtige Entscheidung getroffen haben. Unabhängig davon genießt er natürlich auch weiterhin unser vollstes Vertrauen und bekommt die nötige Rückendeckung."

Zorc sehr enttäuscht

Die Absage des Wunschspielers drückte im Trainingslager des BVB in Marbella mächtig auf die Stimmung. Sportdirektor Michael Zorc, der bis zuletzt optimistisch gewesen war, machte aus seiner Enttäuschung keinen Hehl: "Es war legitim und den Versuch wert, die deutsche Nr. 1 zu holen. Schade, dass es nicht geklappt hat."

Die BVB-Führung hatte in den vergangenen Tagen intensiv um die Dienste des Schlussmanns geworben. Er sollte bis Saisonende die Position des verletzen Roman Weidenfeller einnehmen.

Vertragliche Details waren längst geklärt: Dem Vernehmen sollte der ehemalige Dortmunder, der 2003 für 3,5 Millionen Euro von Dortmund nach London gewechselt war, rund eine Million Euro für sein halbjähriges Engagement erhalten. "Er hat uns heute Mittag abgesagt. Das hatte nur private Gründe", sagte Zorc.

Mit Ziegler in die Rückrunde

Die überraschende Absage des Wunschspielers bringt den BVB nur drei Wochen vor dem Saisonstart in Zugzwang. Viel spricht derzeit dafür, dass der Bundesliga-Zehnte nun auf die Dienste des bisherigen Ersatzkeepers Marc Ziegler setzt.

In seinen bisherigen Saisoneinsätzen schlug er sich achtbar: In drei Bundesligaspielen gegen Cottbus, Rostock und Bremen blieb er ohne Gegentor. "Wir werden aber noch einen zusätzlichen Torhüter verpflichten", kündigte Zorc an. Der Sportdirektor denkt dabei aber eher an eine Nummer 2.

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