Jansen freut sich schon auf Lehmann

Von Thomas Gaber
jansen, lehmann
© Imago

München - Der FC Arsenal kassierte beim Stadtrivalen Tottenham Hotspur im Halbfinal-Rückspiel des Carling Cup eine Abreibung. Und was für eine.

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Mit 1:5 ging das Team von Arsene Wenger baden (Die Highlights bei SPOX.TV), mit Gunners-Kepper Lukasz Fabianski, sonst nur die etatmäßige Nummer drei, konnte man regelrecht Mitleid haben.

Jens Lehmann reist gar nicht erst an die White Hart Lane. Trotz seiner Reservistenrolle will Deutschlands Nummer eins die nächsten vier Monate noch in London ausharren - der Familie zuliebe.

Im Sommer soll dann aber Schluss sein mit dem englischen Abenteuer. Ein Umzug in die Nähe von München steht an. Für knapp fünf Millionen Euro hat Lehmann im letzten Jahr eine 800qm große Villa am Starnberger See erstanden. Sohn Lasse steht ab September im Kader der "Munich International School" im Örtchen Percha bei Starnberg.

Nurr 22 Minuten nach München 

Von dort sind es nur 24 Kilometer bis zum Trainingsgeländes des FC Bayern an der Säbener Straße in München. Laut Map24 mit dem Auto über die A 95 in schlappen 22 Minuten zu erreichen, trotz fast durchgehender Geschwindigkeitsbegrenzung.

Allesamt glänzende Voraussetzungen für Lehmann, einen Job beim FC Bayern zu übernehmen. Und beinahe täglich gibt es neue Anhaltspunkte, die für eine künftige Liaison sprechen.

"Ich bin zu lange Profi, um irgendetwas auszuschließen. Die Bayern haben einen guten Zug mit der Verpflichtung von Jürgen Klinsmann gemacht und gezeigt, dass sie sich neuen Ideen öffnen können", sagte Lehmann der "Bild am Sonntag".

Jansen freut sich schon 

Marcell Jansen kann die Ankunft des Torhüters schon gar nicht mehr erwarten. "Ich freue mich auf Jens. Ich kenne ihn gut und komme gut mit ihm aus. Er ist ein super Torwart, da kann man nichts falsch machen. Zusammen mit Michael Rensing wäre das ein tolles Duo", sagte der Linksverteidiger. Weiß da jemand schon mehr?

Fakt ist, dass der FC Bayern Michael Rensing einen erfahrenen Keeper an die Seite stellen möchte (SPOX.com berichtete). Doch ausgerechnet Jens Lehmann?

 "Wenn Oliver Kahn jetzt aufhört, ist er 38. Dann wäre es ja wenig sinnvoll, einen fast 38-Jährigen nach München zu holen", sagte daher auch Bayern-Manager Uli Hoeneß im "DSF". "Wenn wir dem Michael einen Gefallen tun wollen, lassen wir die Personalie so, wie sie ist." Die Betonung liegt auf "wenn".

Wohl keine klassische Nummer zwei

Denn sportlich würde ein Transfer Sinn machen. Für Lehmann und für Bayern. Der ehemalige Dortmunder gehört nach wie vor zu Deutschlands besten Torhütern. Jens Lehmann als Backup für Rensing - nach der Verpflichtung von Klinsmann wäre dies der nächste sensationelle Coup der Münchner.

Auch wenn Hoeneß nicht glaubt, dass Lehmann sich als Nummer zwei zufrieden gibt. "Er ist ja nicht der Spieler, der ohne Druck auf der Bank sitzt und wartet, bis der Michael vielleicht krank oder verletzt ist."

Lehmann Fans schwer zu vermitteln 

Zudem wäre Lehmann als Oliver Kahns Erzfeind den Bayern-Fans kaum zu vermitteln, obwohl Hoeneß das Gegenteil behauptet. "Jürgen Klinsmann kann hier jeden vermitteln", sagte der Manager, der dem neuen Bayern-Trainer "absolute Handlungsfreiheit in allen Personalentscheidungen" erteilt hat. "Wir reden ihm da nicht rein", stellte Hoeneß im Trainingslager in Marbella klar.

Und Jansen glaubt, dass sich die Fans mit Jens Lehmann arrangieren würden: "Wir sind eine Bundesliga, ein Land und müssen dann zusammenhalten. Lehmann wäre dann Teil der Mannschaft."

Kahn wird dies in der nächsten Saison definitiv nicht mehr sein. Und nach Meinung von Bayern-Kenner Stefan Effenberg wird er auch so schnell nicht zurückkehren.

Anspannung zwischen Klinsmann und Kahn

"Das Thema Kahn-Klinsmann-FC Bayern hat sich für die nähere Zukunft erledigt. Kahns großer Traum, bei der WM in Deutschland zu spielen, wurde zerstört - von Klinsmann! Deshalb wird es immer eine gewisse Anspannung zwischen Kahn und Klinsmann geben", so Effenberg in der "Bild".

Kahn bleibt wegen Klinsmann Bayern fern, dafür nimmt Lehmann seinen Platz ein? Für Kahn, aber auch viele Bayern-Fans keine allzu delikate Vorstellung.

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