Bolzplatzkultur des Ruhrgebiets soll Weltkulturerbe werden

SID
Kinder spielen auf einem Bolzplatz Fußball
© getty

Die Bolzplatzkultur des Ruhrgebiets soll immaterielles Weltkulturerbe werden. Das berichtet die in Essen erscheinende Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ, Samstagsausgabe). Der Vorschlag kommt vom Deutschen Fußballmuseum in Dortmund.

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Ein entsprechender Antrag wurde beim Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen gestellt. Schirmherr und Fußball-Weltmeister Mesut Özil hatte seine Karriere einst selbst in einem sogenannten Affenkäfig in seinem Geburtsort Gelsenkirchen begründet: "Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass Kinder und Jugendliche auf unseren Bolzplätzen lernen, fair und unvoreingenommen miteinander umzugehen. Der Bolzplatzkick ist frei von Zwängen, jeder Spieler wird integriert und ist willkommen."

Museumsdirektor Manuel Neukirchner sagte: "Der Bolzplatz ist ein prägender Sozialisationsraum, eine kleine Lebensschule. Wir wollen auf die gesellschaftliche und soziale Bedeutung aufmerksam machen."

Eine Entscheidung über die Aufnahme trifft in diesem Frühjahr eine unabhängige Fachjury. Das immaterielle Kulturerbe umfasst nach Definition der UNESCO-Konvention gesellschaftliche Bräuche sowie kulturelle und soziale Praktiken. Zum bundesweiten Verzeichnis gehören derzeit 68 Kulturformen.

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