"Wir sind Frankfurter"

SID
Das geplante Leistungszentrum des DFB stößt in Frankfurt auf viel Kritik
© getty

Die Protestbewegung gegen das geplante Leistungszentrum des DFB kommt langsam auf Trab. Am Dienstag stellte die Bürgerinitiative "Pro Rennbahn" sowie der Renn-Klub ihre Wahlkampagne bis zur entscheidenden Bürgerbefragung am 21. Juni in Frankfurt/Main vor.

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Dann entscheiden die Einwohner der Mainmetropole, ob der DFB seine 89 Millionen Euro teure Akademie auf dem Gelände der Rennbahn in Niederrad verwirklichen darf.

"Wir sind nicht gegen den DFB und sind alle Fußballfans. Aber wir sind auch Frankfurter, und wir wollen die Rennbahn erhalten", sagte Michaela Faust von "Pro Rennbahn".

Am Dienstag begann auf dem Römerberg zunächst die "Informationsphase" der Akademie-Gegner, die noch von einer "Mobilisierungs-" sowie einer "heißen Phase" gefolgt werden soll. Vier Wahlplakate wurden dabei vorgestellt, die Aktion stand unter dem Motto "Weck den Schweizer in Dir".

DFB optimistisch

"Die Wahlbeteiligung ist eine Riesenhürde, wir wollen die Bürger mobilisieren", sagte Faust. Denn beim Entscheid muss nicht nur die Mehrheit für die Erhaltung der Rennbahn stimmen, es müssen zudem auch mindestens 25 Prozent der Wahlberechtigten teilnehmen.

Der DFB hatte sich zuletzt sehr optimistisch gezeigt. Laut einer repräsentativen Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa "finden exakt 79 Prozent der 1002 befragten Wahlberechtigen die Idee einer Akademie sehr gut oder gut", hatte der Verband mitgeteilt. In den betroffenen Stadtteilen Niederrad und Sachsenhausen seien es 83 Prozent.

Bau soll 2016 beginnen

"Der DFB fühlt sich in Frankfurt zu Hause", sagte DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock: "Umso mehr freuen wir uns, dass ein so großer Teil der Bevölkerung die Idee einer Akademie grundsätzlich gut findet und zudem ein positives Bild von unserem Verband hat. Wir werden bis zum Bürgerentscheid durch eine sachliche und transparente Informationspolitik die vielen guten Argumente für eine Akademie darlegen." In der Umfrage gaben 83 Prozent an, eine gute bis neutrale Meinung vom DFB zu haben.

Der DFB und die Stadt Frankfurt/Main hatten den Weg für den Bau im November 2014 freigemacht. Es wurde ein Erbbauvertrag mit einer Laufzeit von 99 Jahren unterzeichnet.

Der kapitalisierte Erbbauzins für das 15 Hektar große Areal beträgt 6,835 Millionen Euro. Die Zahlung wäre mit der Übergabe des Geländes an den DFB am 1. Januar 2016 fällig. Im kommenden Jahr soll der Bau beginnen, Ende 2018 der Umzug erfolgen.

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