Berliner Verband geht härter gegen Gewalt vor

SID
Unparteiische wurden zuletzt in Berliner Amateurligen immer häufiger Opfer körperlicher Gewalt
© Getty

Im Kampf gegen Übergriffe auf Schiedsrichter legt der Berliner Fußball-Verband (BFV) eine härtere Gangart ein. Nach drei Attacken auf Unparteiische am vergangenen Wochenende sprach der BFV eine sofortige Sperre gegen einen Spieler aus, über weitere "Vorsperren" gegen die anderen Gewalttäter werde noch beraten.

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"Es ist nicht tolerierbar, dass verbale und körperliche Gewalt gegen Schiedsrichter oder Spieler eine regelmäßige Begleiterscheinung im Amateurfußball werden", sagte BFV-Präsident Bernd Schultz: "Wir werden deshalb die Geschehnisse in den kommenden Tagen auswerten und dann entscheiden, wie der Berliner Fußball-Verband der zunehmenden Gewaltbereitschaft entgegentreten kann. Bis dahin greifen die Vorsperren des BFV-Sportgerichts."

Insgesamt kam es im Bereich des BFV am vergangenen Wochenende zu sechs Spielabbrüchen. Bei drei Begegnungen waren Gewalt oder Bedrohungen gegen Unparteiische die Ursache, bei den übrigen Fällen hatten sich die Mannschaften gegenseitig körperlich attackiert.

Dabei stand der Spieltag eigentlich im Zeichen einer Protestaktion der Schiedsrichter. Unter dem Motto "Bedroht - Beschimpft - Geschlagen! Das Spiel fällt aus!" hatten die Schiedsrichter bei ihren Partien für fünf Minuten das jeweilige Spielfeld verlassen, um auf die verstärkten Übergriffe hinzuweisen.

"Die erschreckend hohe Anzahl der Spielabbrüche zeigt, dass wir mit unserem Schiedsrichter-Aktionswochenende richtig gelegen haben", sagte Schultz und ergänzte etwas frustriert: "Dieser Missstand wurde am vergangenen Wochenende leider durch Unverbesserliche bestätigt."