Zwanziger rechtfertigt Vorgehen im Fall Amerell

SID
Theo Zwanziger verteidigt sein Vorgehen im Fall Amerell
© Getty

DFB-Boss Theo Zwanziger hat sein Verhalten im Skandal um den früheren Schiedsrichterbeobachter Manfred Amerell verteidigt: "Mir ging es weder um Täter- noch um Opferrolle."

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Fünf Tage vor seiner voraussichtlichen Wiederwahl als DFB-Präsident hat Theo Zwanziger sein umstrittenes Vorgehen im Skandal um den ehemaligen Schiedsrichterbeobachter Manfred Amerell gerechtfertigt.

"Mir ging es weder um Täter- noch um Opferrolle. Da sind in der Öffentlichkeit die Maßstäbe ganz falsch angelegt worden. Die Öffentlichkeit befasst sich mit Kempter. Bei mir ging es um Amerell. Ein Mann, der sicherlich große Verdienste um das deutsche Schiedsrichterwesen hat, hat über Jahre hinweg seine Amtspflichten verletzt", sagte der 65-Jährige im Interview mit dem "kicker".

Zwanziger hatte mit Rücktritt gedroht

Wegen der Berichterstattung im Fall Kempter/Amerell sowie der zunächst geplatzten Vertragsverlängerung mit Bundestrainer Joachim Löw hatte Zwanziger mehrfach mit seinem Rückzug als DFB-Boss gedroht.

Noch immer schwebt der längst nicht aufgeklärte Skandal um Amerell sowie den früheren FIFA-Referee Michael Kempter wie ein Damoklesschwert über Zwanziger.

"Die Klärung ist jetzt Sache der staatlichen Organe und nicht des DFB. Erst wenn von dieser Seite Ergebnisse vorliegen, kann der DFB sachgerecht über Kempter und seine weitere Laufbahn entscheiden", sagte Zwanziger.

Kommunikation mit Löw lief schief

Fehler räumte der DFB-Präsident erneut im Zuge der Verhandlungen mit Bundestrainer Löw ein. Vor allem in der Kommunikation zwischen Zwanziger und Löw lief zu Jahresbeginn offenbar einiges schief.

"Ich hätte, nachdem wir das später fälschlicherweise als Ultimatum bezeichnete Papier an die sportliche Leitung gegeben haben, nicht sprachlos bleiben dürfen. Ich hätte einfach zum Telefonhörer greifen müssen. Ich hätte bis zur Präsidiumssitzung - es lagen immerhin drei Tage dazwischen - mit Joachim Löw, mit dem ich ein äußerst enges Einvernehmen hatte, einfach die Situation retten müssen", sagte Zwanziger.

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