Nord- und Südkorea sollen in Shanghai spielen

SID

Seoul - Nach Differenzen zwischen den Fußballverbänden Süd- und Nordkoreas wegen "politischer Fragen" wird das bevorstehende WM-Qualifikationsspiel zwischen beiden Ländern auf neutralem Boden in China stattfinden.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Der Weltverband FIFA entschied nach eigenen Angaben, dass die Begegnung am 26. März anstatt wie geplant in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang in Shanghai ausgerichtet werden soll.

Beide nationalen Verbände hätten "im besten Interesse des Fußballs" dem neuen Spielort zugestimmt.

Der südkoreanische Verband (KFA) hatte die FIFA zuvor um Vermittlung gebeten. Nordkorea wollte sich weigern, vor Anpfiff der Partie der Asien-Qualifikation für die WM 2010 die Nationalhymne Südkoreas zu spielen oder die Flagge des Nachbarlandes zu hissen. component:Ad]

Die Entscheidung garantiere, dass die gültigen FIFA-Bestimmungen eingehalten werden, wonach bei Qualifikationsspielen unter anderem die jeweiligen Nationalhymnen abgespielt und die Landesflaggen gezeigt werden sollen, hieß es.

Hinspiel in Nordkorea 

Nordkorea werde Gastgeber des Hinspiels sein. Über die Ticketverteilung, Marketing- und Fernsehrechte muss nach Angaben der KFA noch mit Nordkorea verhandelt werden.

Nach den letzten Gesprächen zwischen beiden nationalen Verbänden Ende Februar über die Rahmenbedingungen des Spiels hatte die KFA angekündigt, nicht mehr mit Nordkorea verhandeln zu wollen.

Auch hatte sich Nordkorea der Einreise einer südkoreanischen Fan- Delegation zu dem Match widersetzen wollen. Süd- und Nordkorea sind zusammen mit Turkmenistan und Jordanien in der Asiengruppe 3.

"Neutrale" Flagge statt Landesflaggen

Nordkorea hatte darauf bestanden, dass die jeweilige Landesflagge durch eine "neutrale" Vereinigungsflagge und die Nationalhymnen durch das traditionelle Volkslied "Arirang" ersetzt werden.

Südkorea hatte die nordkoreanischen Forderungen mit dem Hinweis auf die entsprechenden Regeln der FIFA abgelehnt. Außerdem sei in Südkorea die Nationalhymne Nordkoreas bei internationalen Sportveranstaltungen bereits gespielt worden.

Beide Staaten befinden sich völkerrechtlich noch im Kriegszustand, da seit dem Ende des Korea-Krieges (1950-1953) noch immer kein Friedensvertrag geschlossen worden ist.

Die Beziehungen zwischen dem kommunistisch regierten und weitgehend abgeschotteten Nordkorea und dem demokratischen Südkorea haben sich aber in den vergangenen Jahren im Zuge einer Annäherung spürbar verbessert.