Hitzfeld hat sein "Traumfinale"

SID
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© Getty

München - Miroslav Klose sprang endlich wieder den Salto, Oliver Kahn mimte den Tanzbären und Ottmar Hitzfeld freute sich schon auf Berlin.

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"Das ist natürlich ein Traumfinale für mich. Nach sieben Jahren Dortmund und sieben Jahren München nochmals gegen Dortmund in einem Finale in Berlin antreten zu können. Der Kreis schließt sich", sagte der Trainer von Bayern München nach dem hochverdienten 2:0-Erfolg im Halbfinale des DFB-Pokals über den VfL Wolfsburg.

Zum vierten Mal treffen die beiden Rivalen am 19. April im Vereinspokal aufeinander, erstmals in einem Endspiel.

Zweite Luft im Endspurt 

Hitzfeld darf in seiner Abschiedssaison als Klubtrainer also nicht nur weiter auf drei Titel hoffen, auch Final-Gegner Dortmund passt perfekt ins Puzzle. Von 1991 bis 1997 war er Coach des BVB, danach ein Jahr Sportdirektor dort und gewann mit der Borussia ebenso die Champions League wie in seiner ersten Bayern-Amtszeit mit den Münchnern.

Selbst mit dem einzigen Makel, dass die geplante Feier im Berliner Olympiastadion vier Wochen vor dem Liga-Finale liegt, kann sich der 59-Jährige anfreunden. "Da kann man schon einen Titel holen und hat noch vier Wochen vor sich. Das wird noch mal die zweite Luft geben im Endspurt", prophezeite der mit Sprechchören gefeierte Hitzfeld "einen Riesenschub für die Meisterschaft".

Krönung im Finale 

Fast so bedeutend wie der Endspiel-Einzug war für die Bayern nach der 0:2-Pleite bei Energie Cottbus die Rückkehr in die Erfolgsspur. "Es war wichtig, dass wir heute ein Zeichen gesetzt haben und ich hoffe, dass wir da weitermachen, wo wir heute aufgehört haben", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge nach dem Pokal-Erfolg durch Treffer von Franck Ribery (60. Minute) sowie Klose (66.).

Oliver Kahn fuhr zudem einen Rekord ein, denn sieben Mal stand noch nie ein deutscher Spieler im Cup-Endspiel. "Davon träumt man natürlich, dass man so ein letztes Jahr krönen kann im Pokalfinale. Mit der Bundesliga und im UEFA-Cup sind wir auch noch dabei", sagte der 38-Jährige, der an der Seite von Lukas Podolski etwas weniger gelenkig als die rheinische Frohnatur nach dem Spiel vor den Fans tanzte.

Der Salto nach dem wichtigen Tor

"Ich muss mich erst an diese neuen Jubelarien gewöhnen", gestand der Bayern-Kapitän, über dessen Auftritt in der "Kabine geschmunzelt wurde", berichtete Klose. "Ich war auch ganz überrascht, dass Olli mit den jungen Spielern ein bisschen rumhüpft", schilderte Hitzfeld. "Das zeigt, welcher Druck abgefallen ist, Olli kennt ja auch Bayern München. Das ist ein sensibles Gebilde, das schnell explodieren kann."

Ganz nebenbei ging es für die Bayern auch bei zwei Problemfällen vorwärts. Der zurückgekehrte Arbeitsverweigerer Martin Demichelis habe "Weltklasse" (Rummenigge) geboten, Klose tankte Selbstvertrauen - und sprang nach mehreren Monaten Pause wieder seinen Tor-Salto (Das Tor im SPOX-Replay anschauen). "Das macht er nur bei ganz wichtigen Toren", betonte Hitzfeld den Stellenwert des Treffers, der für die Wolfsburger endgültig der K.o.-Schlag war.

Ein Freundschaftsdienst für Dortmund 

"Die Enttäuschung ist da, aber sie war schon bei der Auslosung groß, beim wahrscheinlich kommenden deutschen Meister auswärts antreten zu müssen", sagte VfL-Trainer Felix Magath.

Per SMS durch BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke war Hitzfeld auf das Spiel gegen seinen Vorgänger eingeschworen worden und bescherte seinem Ex-Klub praktisch die UEFA-Cup-Teilnahme. "Das war ein Freundschaftsdienst für Dortmund, aber im Finale ist dann Schluss." Und im Liga-Spiel sechs Tage zuvor sowieso.

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