Ohne Flügel geht hier gar nichts

Von SPOX
Abgehoben: Esteban Gutierrez überschlug sich im Jahr 2014 in Sakhir nach einem Crash
© getty

Der Große Preis von Bahrain (alle Sessions im LIVE-TICKER) ist traditionell das umstrittenste Rennen der Formel-1-Saison. Die Mehrheit der Bevölkerung lehnt den Zirkus von Bernie Ecclestone und den Machthabern ab. Der Flutlicht-GP verspricht dagegen Spannung.

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Streckendaten:

  • Name: Bahrain International Circuit
  • Ort: Manama-Sakhir
  • Länge: 5,412 Kilometer
  • Runden: 57
  • Renndistanz: 308,238 Kilometer
  • Kurven: 9 Rechtskurven, 6 Linkskurven

Darauf kommt es an:

Auch wenn es an dieser Stelle um Sport und nicht um Politik gehen soll, gehört eine kurze Beschreibung der Konstellation in Bahrain zur vollständigen Berichterstattung dazu. Die Herrscherfamilie hat Bernie Ecclestone schon 2012 die Sicherheit des Fahrerlagers garantiert, was für den Formel-1-Boss Grund genug war, gegen weltweite Widerstände am Rennen festzuhalten.

Es findet vor dem Hintergrund seit 2011 andauernder Proteste der schiitischen Mehrheit gegen die Diskriminierung durch das sunnitische Regime statt. Die blutigen Auseinandersetzungen haben schon eine Vielzahl Tote gefordert, zudem wird von unzähligen Fällen von Folter und Haft berichtet - unter anderem in den Katakomben der F1-Strecke.

Zum Sportlichen: Der Sand auf der Piste sorgt kontinuierlich für Probleme, weil er vom Wind immer wieder zurück auf die Strecke geweht wird. Das erschwert das Überholen enorm. Die Streckencharakteristik erfordert durch viele langsame Kurven Stärken der Autos bei der Traktion, dem Top-Speed und den extrem strapazierten Bremsen. Viermal pro Runde wird auf über 300 km/h beschleunigt - und wieder verzögert. Für die Beschleunigung sind eine weichere gedämpfte Hinterachse und ein steiler Heckflügel optimal.

Sakhir ist ein Überholparadies: Die erste DRS-Zone befindet sich auf der Zielgeraden. Die Startkurve lädt dank weiter Asphaltauslaufzone zu einem Versuch ein. Bei Kurve 4 kann der Konter folgen, dazu sollte der Kerb in Turn 2 maximal überfahren werden. Und: Auch nach dem Kurvengeschlängel vor Kurve 8 sind Überholmanöver bei guter Aerodynamik schon wieder möglich. Vor Kurve 11 folgt dann die zweite DRS-Zone.

Reifen:

Soft und Medium: Härtestest in der Wüste! Der Asphalt ist wie in Malaysia sehr rau, das erhöht den Verschleiß durch die Hitze. Immerhin: Durch den Start in der Dämmerung sinkt die Temperatur im Rennen um bis zu 15 Grad Celsius. Das kann das Kräfteverhältnis der Autos komplett durcheinander bringen und zu zahlreichen Überholmanövern führen. Die härtere Reifenmischung soll 1,5-1,7 Sekunden langsamer pro Runde sein.

"Weil das Rennen erst am Abend stattfindet, werden die Witterungsbedingungen nicht so aggressiv sein wie in Malaysia oder wie vor zwei Jahren hier in Bahrain, als tagsüber gefahren wurde", sagt Motorsportdirektor Paul Hembery. Der Einsatz des Safety Cars wie im Vorjahr ist übrigens statistisch unwahrscheinlich. Bei zehn Grands Prix fuhr das kam es erst zu zwei SC-Phasen.

Wetter-Prognose:

  • Freitag: sonnig, 36 Grad, 0 Prozent Regenrisiko
  • Samstag: sonnig, 31 Grad, 0 Prozent Regenrisiko
  • Sonntag: sonnig, 30 Grad, 0 Prozent Regenrisiko

Die OPTA-Fakten zum Rennen:

  • Lewis Hamilton, Sebastian Vettel und Nico Rosberg teilten sich das Podium bei den ersten drei Rennen unter sich auf. Dass nur drei Fahrer die ersten neun Pokale mitnehmen, gab es noch nie. Weniger als sieben in einer Saison gab es noch nie. Das kam 1992, 2000,2002 und 2011 vor.
  • Hamilton fuhr in Shanghai in alle 3 Trainingsrennen, dem Qualifying und dem Rennen die schnellste Rundenzeit, zudem gewann er - Premiere in seiner Mercedes-Karriere. Es war bereits der siebte Hattrick seiner Formel-1-Karriere.
  • Zum 14. Mal in Folge startete in China ein Silberpfeil von der Pole-Position (8x Rosberg, 6x Hamilton). Nur zwei Mal weniger als Rekordhalter Red Bull mit 16 Starts von Platz 1 in den Saisons 2010/2011.
  • Hamilton schaffte es in Sakhir noch nie auf die Pole, nur bei einem der letzten sechs Bahrain-GP konnte der Polesetter das Rennen am Ende aber auch gewinnen (Vettel 2012).
  • Sebastian Vettel hat mehr Rennen im Nahen Osten gewonnen als jeder andere Fahrer in der Formel-1-Geschichte (2x Bahrain, 3x Abu Dhabi, 1x Türkei).
  • Hamilton und Vettel sind die einzigen Fahrer, die bisher auf jeder Strecke im Nahen Osten gewinnen konnten: Bahrain, Abu Dhabi und Türkei.
  • Kimi Räikkönen hat es in Sachir in 6 von 10 Rennen aufs Podium geschafft häufiger als jeder andere Fahrer.

Statistik:

  • Sieger 2014: Lewis Hamilton (Mercedes), 1:39:42,743 Stunden
  • Pole-Position 2014: Nico Rosberg (Mercedes), 1:33,185 Minuten
  • Schnellste Rennrunde 2014: Nico Rosberg (Mercedes), 1:37,020 Minuten
  • Rundenrekord: Pedro de la Rosa (McLaren-Mercedes, 2005), 1:31,447 Minuten
  • Rekordsieger: Fernando Alonso (2005, 2006, 2010)

Zeitplan:

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