Die FIA hatte zuletzt erklärt, ihre Untersuchungen gegen Sebastian Vettels Ferrari-Team offiziell abgeschlossen zu haben, hält das Ergebnis seitdem aber weitgehend unter Verschluss. Die Funktionsweise des 2019 verdächtig starken Antriebs des Traditionsteams sei analysiert und anschließend "eine Einigung mit dem Team erzielt" worden. Über Details zu diesem Deal wurde allerdings Stillschweigen vereinbart.
Das brachte die anderen Rennställe auf die Palme. Angeführt von Weltmeister Mercedes haben insgesamt sieben Teams die FIA in dem Fall heftig kritisiert und sich "rechtliche Schritte" vorbehalten. "Wir sind überrascht und schockiert von dem FIA-Statement", schrieben Mercedes und Co. zu dem von der FIA veröffentlichten Ergebnis der Untersuchung zur Power Unit der Scuderia.
Hinter Ferrari stehe nach den eher mäßigen Wintertests in Barcelona "auf jeden Fall ein großes Fragezeichen", sagte Danner: "Sie haben über den Winter einen komplett neuen Motor gebaut, waren aber, aus welchen Gründen auch immer, noch zu langsam." Den Ärger der Teams über die Vorgehensweise versteht Danner gut: "So geht's nicht. Jeder will Klarheit über das Reglement haben. Alles in allem kommt der Streit zur Unzeit."
Laut Norbert Haug schaffe das Vorgehen der FIA in der Angelegenheit einen Präzedenzfall und lege "den Schluss nahe, dass es etwas zu verbergen gibt. Wenn es keine schlimme technische Verfehlung war, kann man diese offenlegen", sagte Haug. Ihm sei schleierhaft, wie FIA-Präsident Jean Todt "diese Sonderbehandlung von Ferrari tolerieren konnte".