Formel 1: Hamilton holt in Frankreich die Pole Position - Vettel nur Siebter

SID
Kam im Qualifying überhaupt nicht klar: Sebastian Vettel.
© getty

Sebastian Vettel patzt, Ferrari kommt kein Stück voran, die nächste Mercedes-Sternstunde steht bevor: Vettels Chance auf seinen ersten Saisonsieg ist schon nach dem Qualifying zum Großen Preis von Frankreich (Sonntag, 15.10 Uhr im LIVETICKER) so gut wie dahin.

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Trotz zahlreicher neuer Teile am SF90 erreichte der frisch verheiratete Heppenheimer in Le Castellet nur den völlig enttäuschenden siebten Startplatz - und das mit gigantischem Rückstand auf die wieder einmal tonangebenden Silberpfeile.

"Ich hatte einfach kein gutes Gefühl für das Auto in der letzten Session", sagte Vettel bei RTL: "Insgesamt fehlte uns der Speed, aber für einen besseren Startplatz waren meine Runden am Ende einfach nicht gut genug. Das Gefühl für die Reifen und den Grip war nicht da."

Vor spärlich gefüllten Rängen entlang des Circuit Paul Ricard ging die Pole Position zum 86. Mal insgesamt und zum dritten Mal in dieser Saison an Weltmeister und WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton.

Der Brite setzte sich in Rundenrekordzeit von 1:28,319 Minuten vor seinem finnischen Teamkollegen Valtteri Bottas (+0,286 Sekunden) und Vettels Stallrivalen Charles Leclerc (Monaco/+0,646) durch.

Vettel mit schlechtestem Qualifying seit Oktober 2018

Vettel hatte bei seinem schlechtesten Qualifying seit Anfang Oktober 2018 in Japan nach zwei fehlerhaften Versuchen im Q3 satte 1,480 Sekunden Rückstand auf Hamilton.

"Ich bin froh, dass ich das Potenzial aus dem Auto herausgekitzelt habe", sagte dieser: "Es war schwierig, der Wind hat sich stark gedreht, und es war staubig auf der Strecke. Valtteri ist eine starke Runde gefahren, ich bin sehr froh."

Mit dieser Ausgangsposition gehen die Mercedes, die alle sieben Saisonsiege unter sich ausmachten und seit neun Rennen ungeschlagen sind, auch als klare Favoriten ins Rennen am Sonntag.

Ernüchterndes Resultat für Hülkenberg

Der Emmericher Nico Hülkenberg im Renault kam beim Heimspiel seines Rennstalls nicht über den ernüchternden 13. Rang hinaus.

Auch Renault hat zahlreiche neue Komponenten nach Le Castellet mitgebracht. Erklärtes Ziel war es, die klare vierte Kraft zu sein. Hülkenbergs australischer Teamkollege Daniel Ricciardo war mit Platz acht im Soll.

Kein Ferrari-Sieg am Grünen Tisch

Vettel hat als WM-Dritter bereits 62 Punkte Rückstand auf Hamilton. Am Freitag war Ferraris Bemühen abgeschmettert worden, den Sieg vom vorherigen Rennen in Kanada am Grünen Tisch zu erringen.

"Das ist enttäuschend", hatte Vettel nach der endgültigen Aufrechterhaltung der Fünf-Sekunden-Strafe gegen ihn erklärt. Auch Scuderia-Teamchef Mattia Binotto zeigte sich "enttäuscht für Ferrari, seine Fans und den Sport."

Die Rennkommissare aus Montreal waren bei einer eigens einberufenen Sitzung in Le Castellet zu dem Schluss gekommen, dass das von der Scuderia eingebrachte neue Beweismaterial "keine signifikanten und relevanten neuen Elemente" zutage fördere.

Die rennentscheidende Szene zwischen Vettel und Hamilton wird deswegen nicht neu bewertet.

Michel Platini als überraschender Gast

Überraschender Gast am Samstag in Le Castellet war Michel Platini: Der ehemalige UEFA-Präsident, der vor wenigen Tagen im Rahmen einer Korruptionsermittlung befragt worden war, verfolgte das Geschehen als Gast des Ferrari-Teams.

Formel 1: Startaufstellung beim Frankreich-GP

1. Lewis Hamilton (Großbritannien) Mercedes

2. Valtteri Bottas (Finnland) Mercedes

3. Charles Leclerc (Monaco) Ferrari

4. Max Verstappen (Niederlande) Red Bull Honda

5. Lando Norris (Großbritannien) McLaren Renault

6. Carlos Sainz jr. (Spanien) McLaren Renault

7. Sebastian Vettel (Heppenheim) Ferrari

8. Daniel Ricciardo (Australien) Renault

9. Pierre Gasly (Frankreich) Red Bull Honda

10. Antonio Giovinazzi (Italien) Alfa Romeo Ferrari

11. Alexander Albon (Thailand) Toro Rosso Honda

12. Kimi Räikkönen (Finnland) Alfa Romeo Ferrari

13. Nico Hülkenberg (Emmerich) Renault

14. Sergio Perez (Mexiko) Racing Point Mercedes

15. Kevin Magnussen (Dänemark) Haas Ferrari

16. Romain Grosjean (Frankreich) Haas Ferrari

17. Lance Stroll (Kanada) Racing Point Mercedes

18. Robert Kubica (Polen) Williams Mercedes

19. George Russell (Großbritannien) Williams Mercedes (15-Plätze-Strafe wegen des Wechsels von Antriebskomponenten)

20. Daniil Kwjat (Russland) Toro Rosso Honda (ans Ende des Feldes versetzt wegen des Wechsels von Antriebskomponenten)

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