Formel-1-Panel vor Saisonstart: "Räikkönen zur richtigen Zeit am richtigen Ort"

Von SPOX
Kimi Räikkönen geht in der Saison 2019 für Alfa Romeo an den Start.
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Wie schlagen sich die Rookies und Comebacker?

Lukas Zahrer (SPOX): Grundsätzlich wird bei den Rookies und Comebackern vor allem das direkte Duell mit dem jeweiligen Teamkollegen entscheidend. Um konkreter zu werden: Besonders freue ich mich auf Formel-2-Vizemeister Norris, den Dominik ja schon bei den Überraschungen erwähnt hat. Sainz muss sich auf jeden Fall warm anziehen. Irgendwie bitter ist, dass der amtierende F2-Champion George Russell beim schwächsten Team landete. Robert Kubica muss er bei Williams schon in Grund und Boden fahren, um sich für höhere Aufgaben im Mercedes-Junior-Programm zu empfehlen. Besser sieht es da schon für Alexander Albon aus, der in seinen ersten Outings mit dem Toro Rosso großteils eine gute Figur machte. Bei Alfa wird es Antonio Giovinazzi schwer gegen Räikkönen haben. Doch vielleicht kann der Finne ihn nicht nur fordern, sondern auch fördern? Wobei, Kimi als Mentor ... Das kann eigentlich nur schief gehen.

Dominik Geißler (SPOX): Neben Norris freue ich mich am meisten auf Kubica. Allerdings eher, weil ich den einstigen BMW-Sauber-Piloten immer mochte, sportlich wird er im Williams nicht glänzen können. Über seinen Fitness-Zustand gibt es immer noch Zweifel und mit Russell hat er einen ambitionierten Rookie als direkten Gegner, der ihm das Leben verdammt schwer machen wird. Die Paarung bei Toro Rosso sehe ich kritisch. Daniil Kvyat muss seine einstige Form erstmal wiederfinden und Albon hat im Nachwuchsbereich nie irgendwen in Grund und Boden gefahren. Perfekte Vorzeichen sind das nicht. Giovinazzi hat von allen hier Genannten das beste Gefährt und einen Teamkollegen, von dem er viel lernen kann - das wird ihm helfen.

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Lukas Gajewski (Motorsport-Kommentator bei n-tv): Die eigentliche Frage nach der körperlichen Verfassung von Kubica wird sich erstmal gar nicht stellen, weil Williams so massiv hinterherhinkt. Als Anhaltspunkt dient also nur sein Teamkollege, der mit Russell ein junger, austrainierter und talentierter Fahrer ist, der sein Können in dem Auto aber kaum zeigen kann. Norris hat da im McLaren schon bessere Karten. Ich halte ihn für ein Riesentalent und wäre nicht überrascht, wenn er häufig vor Carlos Sainz fährt. Er ist von all denen, die in den letzten Jahren hochgekommen sind, derjenige, von dem man sich mit am meisten versprechen kann. Anders als Albon, der nie ein Überflieger war, aber mit ein paar guten Ergebnissen in der Red-Bull-Hierarchie schon aufsteigen kann - vor allem dann, wenn Kvyat wieder nicht so verlässlich fährt, wie er müsste. Und Giovinazzi? Der hat einen guten Alfa unterm Hintern und mit Kimi einen super Teamkollegen. Da könnte es Überraschungen geben.