Ecclestone will wieder "Diktator" sein

SID
Bernie Ecclestone führte die Formel 1 bis 2009 wie ein Alleinherrscher
© getty

Bernie Ecclestone hat offenbar genug vom anhaltenden Gezerre um das Formel-1-Reglement. "Wir müssen zurück zu den guten alten Tagen, als ich in einer Position mit viel mehr Macht war. Als ich ein Diktator war", sagte der Promoter der Motorsport-Königsklasse der russischen Sportzeitung Sovetsky Sports.

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"In der Demokratie, die wir heute haben, manipulieren gewisse Leute den Sport, um eigene Interessen zu verfolgen", so Ecclestone.

Der 85-jährige Brite erklärte, die Struktur der Formel 1 sei "einfach falsch". Man habe es Ferrari und Mercedes "erlaubt, dass sie unsere Show leiten, indem sie den meisten Rennställen Motoren liefern."

Wenn Ecclestone oder der Automobil-Weltverband FIA dann eine Neuerung einführen wollten, werde die Kooperation der Teams gebraucht. Dies sei "falsch", erklärte der Formel-1-Zampano: "Das passiert eben, wenn Demokratie nicht funktioniert."

Ecclestone führte die Formel 1 bis zur Einführung von Strukturreformen durch FIA-Präsident Jean Todt im Jahr 2009 wie ein Alleinherrscher. Todt installierte Gremien wie die Formel-1-Kommission, in der neben Vermarkter FOM und der FIA unter anderem jedes Team sowie einige Sponsorenvertreter und Streckenbetreiber stimmberechtigt sind.

"Konkurrenz bleibt das Geschäft"

Zuletzt ließen Machtspiele der einzelnen Interessengruppen bezüglich des Qualifying-Modus die Formel 1 schlecht aussehen. Auch die Verabschiedung des Reglements für 2017 mit Deadline am Samstag droht aufgrund divergierender Interessen zur Hängepartie zu werden.

Ecclestones Antrieb ist vor allem, die Formel 1 spannend zu halten. Die Dominanz von Mercedes seit Beginn der Hybrid-Ära 2014 (35 Siege in 41 Rennen) ist dem Briten ein Dorn im Auge: "Ich hoffe wirklich, dass Ferrari ein gutes Jahr hat und Red Bull einen besseren Motor bekommt. Konkurrenz belebt das Geschäft, die Fans wollen das."

Zwar könne er "verstehen", dass sich Mercedes gegen grundlegende Änderungen sträube, weil sie viel Arbeit investiert hätten, doch "eine solche Dominanz tut dem Sport einfach nicht gut", sagte Ecclestone.

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