Freie Reifenwahl ab 2017?

Von Adrian Franke
Kommt in der Formel 1 bald die freie Reifenwahl?
© getty

Force India hofft auf die freie Reifenwahl, der entsprechende Vorschlag könnte schon im Mai diskutiert werden. Jacques Villeneuve kritisiert derweil Fernando Alonso für dessen Wechsel, während Pastor Maldonado auf die Kritiker und auf seinen Ruf überhaupt nichts gibt. Außerdem: Lewis Hamilton bleibt der reichste Sportler Großbritanniens.

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Kommt die freie Reifenwahl? Informationen der Auto Motor und Sport zufolge wird Force-India-Sportchef Otmar Szafnauer beim Treffen der Strategiegruppe am 14. Mai die freie Wahl bei Reifenmischungen ab 2017 vorschlagen. "Pirelli hat vier unterschiedliche Mischungen im Angebot. Warum darf nicht jedes Team seine zwei Optionen individuell auswählen?", stellte der 50-Jährige klar.

Wenn etwa die Teams Pirelli mit einem Vorlauf von vier Wochen sagen, "welche Mischungen sie für den jeweiligen Grand Prix zur Auswahl haben wollen, können die Reifen rechtzeitig produziert werden. Es kostet also nicht mehr. Die Wahl bleibt dann bis Donnerstag vor dem Rennen geheim. So hätten wir schon am Donnerstag ein Thema, über das jeder spricht." Außerdem hätte jedes Team so zusätzliche Strategiemöglichkeiten.

Villeneuve: Alonso-Wechsel "ein Fehler": Geht es nach Ex-Weltmeister Jacques Villeneuve, hat sich Fernando Alonso mit seinem Wechsel von Ferrari zu McLaren einen Bärendienst erwiesen. McLaren-Honda ist von der Elite der Königsklasse derzeit noch weit entfernt und wartet auf seine ersten Saisonpunkte, Villeneuve erklärte jetzt in der AS: "Es war ein Fehler, Ferrari zu verlassen. Er hätte noch drei oder vier Jahre für den italienischen Hersteller antreten können und danach zurücktreten oder zu McLaren wechseln."

Zwar mache Alonso seiner Meinung nach nicht viele Fehler, "doch mit dem Wechsel setzt er seine Karriere aufs Spiel. Er wird vermutlich nie wieder einen Titel einfahren." Ferrari dagegen hat James Allison verpflichtet und verfügt über ein starkes Auto. "Ich denke, Alonso könnte mit diesem Ferrari um die Meisterschaft kämpfen. Ich habe mit Honda gearbeitet und weiß, wie sie vorgehen. Sie sind sehr langsam. Ihre Kultur verhindert, dass sie bestimmte Dinge erreichen können", betonte Villeneuve.

Vor allem verfolge das Team einen zu sturen Ansatz: "Wenn zum Beispiel ein hochrangiger Mitarbeiter einen Fehler macht und es den Leuten bewusst ist, dass irgendwas nicht richtig ist, wird der eingeschlagene Weg nicht verlassen. Honda und McLaren sind in diesem Jahr weit von Siegen entfernt. Ich bin gespannt, ob sie in den kommenden Jahren etwas gewinnen können. Vermutlich werden sie zwei Jahre ohne Sieg sein."

Maldonado hat "eben Eier": Pastor Maldonado hat nach mehreren kontroversen Zweikämpfen und Unfällen seinen Ruf als Bruchpilot weg, es gibt inzwischen sogar eine Website, die die Zeit seit seinem letzten Unfall zählt. Doch den Lotus-Piloten stört all das überhaupt nicht. "Um Grenzen zu erkunden, muss man sie überschreiten. Ich hatte immer die Eier, über das Limit hinauszugehen", erklärte er gegenüber dem Telegraph.

Weiter führte Maldonado aus: "Wenn Pastor crasht, sind das immer große Neuigkeiten. Wenn andere einen Unfall haben, ist es keine Schlagzeile." Wenn man sich etwa ansehe, "wie viele Unfälle Felipe Massa vergangene Saison hatte - aber darüber beschwert sich ja niemand". Intern lässt sich Maldonado offenbar ebenfalls nichts vorschreiben: Informationen von Turun Sanomat zufolge weigert er sich derzeit, sein Cockpit im Freien Training dem neuen Testpiloten Jolyon Palmer zur Verfügung zu stellen.

Der Ex-GP2-Champion polterte abschließend: "Ich habe in der Vergangenheit alles gewonnen. Ich habe in der Formel 1 mit einem nicht-konkurrenzfähigen Auto gesiegt, mich mit Ferrari, McLaren und Red Bull gemessen. Manchmal riskiert man etwas und dann macht man Fehler."

Hamilton weiter reichster Briten-Sportler: Lewis Hamilton ist nicht vom Thron zu stoßen. Einer Studie der Sunday Times über die reichsten Sportler Großbritanniens zufolge ist Hamilton nach wie vor der Topverdiener. Mit einem geschätzten Vermögen von rund 123 Millionen Dollar habe der Mercedes-Pilot sogar nochmals zugelegt und sich weiter abgesetzt. Sein Ex-Teamkollege Jenson Button dagegen rutschte vom zweiten auf den dritten Platz ab und wurde von Manchester Uniteds Wayne Rooney überholt.

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