Ferrari-Boss kokettiert mit F1-Ausstieg

SID
Luca di Montezemolo kokettiert mit einem Formel-1-Ausstieg
© getty

Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo hat wiederholt die neue, verbrauchsärmere Formel 1 kritisiert und sogar einen zukünftigen Abschied der Scuderia in Richtung Langstreckensport nicht ausgeschlossen. "Die Formel 1 funktioniert nicht", sagte der 66-Jährige.

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"Sie hat sich verschlechtert, weil die FIA vergessen hat, dass die Leute sich die Rennen wegen der Spannung ansehen. Niemand schaut Autorennen wegen der Effizienz", so Montezemolo gegenüber dem "Wall Street Journal".

Eine Rückkehr Ferraris in die Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC), über die bereits seit langem spekuliert wird, sei vor diesem Hintergrund eventuell schon 2020 möglich, sagte Montezemolo kurz vor dem Start des diesjährigen 24-Stunden-Klassikers von Le Mans. Und dieser würde demnach den Ausstieg aus der Königsklasse bedeuten: "Natürlich können wir nicht Sportwagen-Rennen und Formel 1 machen, das ist nicht möglich."

Leute wollen unterhalten werden

Seit der neuen Saison haben "grünere" Hybrid-Turbomotoren die bisherigen Saugmotoren ersetzt, zudem ist der Spritverbrauch pro Rennen nun stark reglementiert. Nicht nur Ferrari kritisierte darüber hinaus den deutlich weniger aggressiven Klang der neuen Motoren. "Die Leute wollen unterhalten werden, sie wollen nicht dabei zusehen, wie die Fahrer Benzin sparen oder die Reifen schonen", sagte Montezemolo: "Sie wollen die Piloten am Limit sehen. Es ist Sport, ja, aber es ist auch eine Show."

Ein Ausstieg Ferraris scheint allerdings unwahrscheinlich, er wäre ein großer Einschnitt für die Formel 1. Die Scuderia ist als einziges Team seit dem ersten Rennen im Jahr 1950 dabei und hat in dieser Zeit 16 Konstrukteurs- und 15 Fahrer-Weltmeisterschaften gewonnen.

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