Imola ehrt Senna und Ratzenberger

SID
Ayrton Senna verunglückte am 1. Mai 1994 beim Großen Preis von San Marino
© getty

20 Jahre nach dem schwärzesten Wochenende der Formel 1 ehrt die italienische Stadt Imola in den kommenden Tagen Ayrton Senna und Roland Ratzenberger. Der dreimalige Weltmeister Senna starb am 1. Mai 1994 nach einem Unfall beim Großen Preis von San Marino, am Tag zuvor hatte der Österreicher Ratzenberger im Qualifikationstraining sein Leben verloren.

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An den Gedenkfeiern zu Ehren der beiden verunglückten Kollegen nimmt das komplette Ferrari-Team teil, darunter die aktuellen Piloten Fernando Alonso (Spanien) und Kimi Räikkönen (Finnland). Erwartet werden auch der Österreicher Gerhard Berger, Ex-Teamkollege von Senna, und Paula Senna Lalli, die Nichte des verunglückten Brasilianers.

"Senna ist ein Beispiel für alle Piloten, er war wohl der Beste seiner Generation. Seine Resultate sprechen für sich. Er hat immer bis zuletzt gekämpft, deswegen ist er eine Legende geworden", sagte Alonso im Gespräch mit italienischen Medien. "Sennas Tod war ein unglaublich trauriger Moment für die Formel 1", sagte Räikkönen: "Damals ging ich noch zur Schule, doch dieser Tag ist mir in Erinnerung geblieben. Er war ein großartiger Pilot."

Senna, damals 34 Jahre alt, verlor in der berüchtigten Tamburello-Kurve die Kontrolle über seinen Williams FW16 und krachte in eine Mauer. Die Ursache für den Unfall wurde nie völlig geklärt.

Freispruch für Newey

Die italienische Justiz ermittelte nach dem Unfall gegen Star-Designer Adrian Newey wegen fahrlässiger Tötung. Im folgenden Gerichtsverfahren wurde der Brite aber von diesem Vorwurf freigesprochen. Als Grund für den Unfall wird immer wieder eine Fehlkonstruktion von Newey an der Lenksäule des Williams genannt. "Was genau passierte, weiß ich nicht, obwohl es vor Gericht immer wieder durchgekaut wurde", sagte Newey.

Zuletzt vermutete der Brite eigene Fehler bei den Konstruktion des Unfallwagens. "Ich hatte mich bei der Aerodynamik des Autos verrechnet", sagte Newey "auto, motor und sport": "Das Fenster an Bodenfreiheiten, in dem das Auto funktionierte, war zu klein."

Vettel am Fernseher

Sebastian Vettel hat den tödlichen Unfall von Formel-1-Legende Ayrton Senna vor 20 Jahren im italienischen Imola am Fernsehen miterlebt. "Aber als Kind, mit sieben Jahren, ist es sehr schwierig, sofort zu begreifen, was da wirklich passiert", sagte der Heppenheimer dem "Tagesspiegel".

"Ich weiß noch, dass ich lange mit meinem Vater vor dem Fernseher saß. Dass nicht klar war, was ihm nun wirklich passiert war, und ich hoffte, dass er vielleicht doch nur verletzt ist. Ich glaube auch, dass mein Vater schon mehr verstanden und gewusst hat, aber es mir auch nicht so direkt sagen wollte", so Vettel, für den Sennas Tod "ein riesiger Verlust für die Formel 1" gewesen sein, "aber gleichzeitig begann damals ja dann auch der große Aufstieg von Michael Schumacher so richtig, der erste richtig erfolgreiche deutsche Fahrer in der Formel 1 seit ewigen Zeiten. Damit hat sich unsere gemeinsame familiäre Unterstützung dann halt fast logischerweise ihm zugewandt".

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