Newey: "Neues Reglement fragwürdig"

SID
Adrian Newey und Red Bull starteten nicht optimal in die Saison
© getty

Sebastian Vettels Red-Bull-Designer Adrian Newey hat die neuen Regeln der Formel 1 kritisiert. Er halte die massive Änderung des Reglements für "fragwürdig", zudem sei sie "ohne reifliche Überlegung" umgesetzt worden, sagte der 55-Jährige der "BBC".

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Die verbrauchsärmeren Hybrid-Turbomotoren, die seit dieser Saison Pflicht sind, sollen die Entwicklungsarbeit der Formel 1 wieder näher an die Serienproduktion rücken.

"Dieser Weg wurde gewählt, um einen Sport zu schaffen, der scheinbar relevant für die Straße ist", sagte Newey: "Aber das ist sehr kompliziert." Der Sprung vom Formel-Sport in die Serienproduktion sei gewaltig.

Mit den aktuellen Problemen Red Bulls, das seine Vormachtstellung vor dem dritten Saisonlauf in Bahrain (Sonntag, 17.00 Uhr im LIVE-TICKER) vorerst an Mercedes verloren hat, hätten seine Aussagen indes nichts zu tun. "Ich hätte das selbe vor der Reglement-Änderung gesagt", sagte Newey: "Ich wurde aber nicht gefragt."

Entwicklungen Zeit geben

Der Engländer räumt allerdings ein, dass man den neuen Entwicklungen Zeit geben muss. "Es ist zu früh, um zu sagen, der Sport sei nicht mehr spannend.

Wir müssen schauen, was die Öffentlichkeit sagt. Wenn die Show ihnen gefällt, ist das fantastisch - wenn nicht, müssen wir uns Gedanken machen", sagte Newey.

Fans und Beobachter hatten die ereignisarmen Rennen zum Saisonstart bemängelt, auch die komplizierteren Regeln wurden zuletzt kritisiert.

Der Verbrauch der Autos ist in diesem Jahr auf 100 kg Benzin pro Rennen beschränkt, zudem dürfen die Spitzenwerte des Spritflusses in den Motor nicht über 100 kg pro Stunde liegen.

FIA-Gipfeltreffen am Wochenende

Red-Bull-Teamchef Christian Horner hatte diese Regel vor allem wegen unzuverlässiger Messgeräte kritisiert. Vettel selbst ließ zuletzt kaum eine Gelegenheit aus, seinen Unmut über den leiseren Klang und die hohe Gewichtung der Elektromotoren mitzuteilen.

Am Wochenende treffen sich in Bahrain Formel-1-Boss Bernie Ecclestone und Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo mit Jean Todt, dem Präsidenten des Automobil-Weltverbandes FIA, der die Regel-Revolution durchgesetzt hatte.

Gemeinsam soll auch über mögliche Änderungen diskutiert werden. Für eine Umsetzung während der laufenden Saison müssten allerdings alle Teams zustimmen, dies ist unwahrscheinlich. Anschließend könnte der Weltrat der FIA bei seiner Sitzung am Freitag Änderungen beschließen.

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