Rosberg: Kampfansage an Vettel

Von Alexander Maack
Nico Rosberg will kommende Saison Sebastian Vettel angreifen
© getty

Formel-1-Pilot Nico Rosberg ist schon vor dem Großen Preis der USA 2013 hochmotiviert für die kommende Saison. Mit Mercedes will er die Dominanz von Red Bull und Weltmeister Sebastian Vettel brechen. Die zwischenmenschlichen Probleme sind mittlerweile aber ausgeräumt.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Zwei Siege hat Rosberg in dieser Saison für die Silberpfeile eingefahren. Schon 2014 sollen es deutlich mehr werden. "Ich will den Bullen nächstes Jahr die Stirn bieten. Und ich glaube daran, dass wir das tun werden", sagte der gebürtige Wiesbadener im Interview mit der "Sport Bild".

Seinen Optimismus zieht Rosberg aus den Verbesserungen, die Mercedes schon in dieser Saison erreicht hat. "Ende letzten Jahres waren wir im Niemandsland, Anfang 2013 hatten wir auf einmal das schnellste Auto." Als das Verständnis der Reifen besser geworden sei, folgten schließlich die Siege.

"Wir haben so viel Kompetenz im Team, alle haben jetzt ihre Position. Das ist ein komplett anderes Team als vor vier Jahren", erklärte Rosberg die Fortschritte seit der Übernahme von Brawn GP durch Mercedes: "Deshalb bin ich guter Dinge, dass wir im Winter wieder einen Sprung machen werden."

"Bislang waren die einfach besser als wir"

Allerdings hat er auch negative Entwicklungen erkannt. "Bislang waren die einfach besser als wir. Der Knackpunkt war im Sommer. Bis dahin haben wir alle unsere Autos mit dem mehr oder weniger gleichen Tempo entwickelt. Red Bull hat ab Spa plötzlich einen Riesenschritt gemacht", so Rosberg.

Technikdirektor Adrian Newey erklärte die Dominanz mit den modifizierten Pirelli-Reifen. "Dahinter würde ich aber ein Fragezeichen setzen", so Rosberg: "Vielleicht sagt er das ja auch deshalb, um uns andere davon abzulenken, dass er das Auto selbst einfach so viel besser gemacht hat."

Selbst für Red Bull Rennen zu starten, kann sich Rosberg nicht vorstellen: "Für mich als Deutschen ist es immer noch das Größte, im Silberpfeil Rennen fahren und gewinnen zu dürfen. Das ist doch wie im Fußball: Jeder will mal beim FC Bayern spielen. Und wenn man dann auch noch Meister wird, ist das das Größte."

Neutrales Verhältnis

Sollten die Silberpfeile 2014 wirklich auf einem Level mit Red Bull fahren, hätte Rosberg auch die Chance, aus Vettels medialem Schatten herauszutreten. Zuletzt hatte er den Vierfachweltmeister aus Heppenheim nach dem Großen Preis von Singapur scharf für eine Aussage kritisiert. Vettel hatte gesagt, die anderen Teams würden ihre Eier in den Pool hängen, während Red Bull arbeite.

"Ich habe gesagt, der Kommentar war abgehoben", stellte Rosberg klar: "Mein Verhältnis zu ihm ist ganz neutral. Besser kann man es nicht beschreiben." Anschließend habe er das persönliche Gespräch gesucht. Vettel habe betont, dass er den Spruch so nicht gesagt habe. Er wollte Mercedes' Leistung nicht in Frage stellen.

Dass der Weltmeister mittlerweile von vielen Zuschauern an der Strecke Missfallenskundgebungen ertragen muss, findet auch Rosberg falsch: "Pfiffe zu ertragen ist generell schwer. Sebastian macht auf der Strecke in Singapur eine tolle Performance, eine tolle Show, gewinnt das Rennen. Dann ausgepfiffen zu werden, ist schon hart", sagte der 28-Jährige: "Es wird immer Leute geben, die gegen dich sind und dich nicht respektieren. Je weiter man oben ist, desto schlimmer wird das."

Alles zur Formel 1

Artikel und Videos zum Thema