Lotus trauert Räikkönen nicht nach

Von Marco Heibel
Eric Boullier befindet sich gerade auf der Suche nach einem Räikkönen-Ersatz
© getty

Lotus-Teamchef Eric Boullier hat sich bei seinem zur Scuderia Ferrari abwandernden Starpiloten Kimi Räikkönen für seine Leistungen bedankt. Zugleich kündigte der Franzose an, dass das Team nun einfach einen neuen Champion hervorbringen wird.

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"Kimi ist ein großartiger Rennfahrer, aber ich bin sicher, dass sich bald neue Champions bei uns einreihen werden", erklärte Boullier auf der Webseite des Rennstalls.

Zugleich räumte der Franzose "eine gewisse Enttäuschung bei uns allen" ein, als der Abgang des Formel-1-Champions von 2007 zum Saisonende offiziell wurde.

Die Zusammenarbeit seit Anfang 2012 bilanzierend, kam der 39-Jährige zu einem überwältigenden Urteil: "Kimi war vom ersten Tag an schlichtweg brillant. Aber auch unser Werk in Enstone hat einmal mehr seine Klasse bewiesen, indem es ihn mit zwei großartigen Wagen zurück an die Spitze der Formel 1 gebracht hat. Die Partnerschaft war von Beginn an eine Win-Win-Situation."

"Einige dachten, wie wären verrückt"

Boullier hob hervor, dass viele Experten skeptisch waren, als Lotus Räikkönen 2012 nach zweijähriger Formel-1-Abstinenz unter Vertrag nahm: "Einige dachten, wir wären verrückt. Aber letzten Endes haben wir mit einem tollen Fahrer gearbeitet, der 27 Rennen in Folge Punkte gemacht, zwei Rennen gewonnen und die Motivation im Team auf ein neues Level gehoben hat."

Obwohl Boullier betonte, dass Lotus ein mittelgroßes Team bleiben und es im Kampf gegen die Großen schwer haben werde, möchte der Franzose auch im Rest der Saison weiter angreifen: "Wir haben noch sieben Rennen. Wir wollen mit Kimi und Romain Grosjean so viel erreichen wie möglich. Wir wollen uns weiter verbessern und den dritten Platz in der Konstrukteursmeisterschaft belegen."

Fahrerpaarung für 2014 bald benannt

Aus der glorreichen Geschichte des Teams, das unter dem Namen Benetton 1994 und 1995 mit Michael Schumacher sowie 2005 und 2006 als Renault-Rennstall mit Fernando Alonso die Fahrer-Weltmeisterschaft gewann, schöpft Boullier auch Hoffnung auf eine glorreiche Zukunft: "Wir hatten Schumacher, Alonso, Räikkönen. Jetzt ist es Zeit, nach vorne zu blicken."

Konkrete Namen ließ der Lotus-Teamchef sich zwar nicht entlocken, doch er verriet, dass sich das Team "aktuell in Gesprächen mit ein paar Fahrern" befinde und eine Entscheidung bald fallen werde. "Wir sind in der angenehmen Position, das begehrteste Team im Starterfeld mit einem freien Cockpit zu sein."

Zuletzt wurden unter anderem Nico Hülkenberg (Sauber) und Paul di Resta (Force India) als Anwärter auf einen Platz im Lotus gehandelt. Auch Ferraris bisheriger Kandidat gilt als mögliche Variante.

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