Todt misst sich mit Herausforderer Ward

SID
Jean Todt stellt sich zur Wiederwahl des Präsidenten der Motorsportverbandes FIA
© getty

Nach Herausforderer David Ward hat nun auch der amtierende FIA-Boss Jean Todt (67) seine erneute Kandidatur für den obersten Posten im Motorsport bekannt gegeben.

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"Ich werde kandidieren und rechne mir gute Chancen aus", sagte der Franzose, der als Ferrari-Teamchef mit Rekordweltmeister Michael Schumacher fünf Formel-1-Titel geholt hatte, am Rande des Grand Prix von Italien in Monza: "Ich habe mich mein ganzes Leben lang dem Wettbewerb gestellt. Die Wahl wird entscheiden, ich bin ganz entspannt." Todt steht seit Ende 2009 an der Spitze der FIA, deren neuer Präsident am 6. Dezember in Paris gewählt wird.

Am Freitag hatte Ward ein 20 Punkte umfassendes Reformprogramm, mit dem er Todt herausfordert, vorgestellt. Der 56 Jahre alte Brite wolle im Falle eines Wahlsieges für ein professionelleres Management, mehr Effizienz und Transparenz in der FIA sorgen.

Todt nicht mehr unumstritten

"Die FIA erweckt den Eindruck antiquiert und autokratisch zu sein", schrieb Ward auf seiner Homepage, "die Befugnisse des Präsidenten sind zu weit gefasst, als dass sie wirksam sein können. In einigen Bereichen hat sich der Trend für Reformen umgekehrt." Sein Programm nennt Ward "Agenda des Wandels".

Ward werden bei der Wahl gute Chancen eingeräumt. Der Brite gilt als hervorragend vernetzt und als rechte Hand des ehemaligen FIA-Präsidenten Max Mosley. Zudem ist Todt in der FIA angeblich längst nicht mehr unumstritten. "Ich habe Fehler gemacht", sagte er: "Aber ich bin auch nur ein Mensch." Er wolle sich weiter für eine Kostenreduzierung in der Formel 1 einsetzen.

Von den Formel-1-Teams bekam Todt in Monza Rückendeckung im Wahlkampf. "Die Formel 1 braucht Kontinuität, die haben wir zuletzt oft vermisst", sagte Ferrari-Teamchef Stefano Domenicali. McLaren-Boss Martin Whitmarsh meinte: "Todt hat stets im Sinne des Motorsports gehandelt, er hat einen guten Job gemacht." Auch Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn sprach sich für Todt aus: "Es kommen große Herausforderungen auf uns zu. Da ist Stabilität sehr wichtig, um Lösungen für die Probleme zu finden."

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