Räikkönen: Lotus, Red Bull oder Karriereende

Von Marco Heibel
Allerbeste Freunde? Mit Kimi Räikkönen wird sich Sebastian Vettel wohl besser verstehen
© getty

Seit der Wechsel von Mark Webber zur kommenden Saison in die Langstrecken-WM zu Porsche feststeht, gilt Lotus-Pilot und Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen als heißester Anwärter auf das freie Red-Bull-Cockpit neben Sebastian Vettel. Der Finne hält sich allerdings sämtliche Optionen offen.

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"Ich habe noch keine Antwort auf die Frage, was nächstes Jahr passieren wird", sagte Räikkönen zu "motorsport-total.com". Dass er angesichts seines auslaufenden Vertrags bei Lotus als Webber-Nachfolger gehandelt wird, empfindet der Finne als normalen Umstand: "Natürlich werden die Leute jetzt mehr über diese Möglichkeit sprechen, aber das ändert nichts daran, wie ich meine Entscheidung für nächstes Jahr treffe."

Räikkönen stellte allerdings klar, dass er vor keiner leichten Wahl steht: "Ich hatte bisher eine tolle Zeit in diesem Team. Daher wird es auf jeden Fall eine schwierige Entscheidung."

"Habe nichts zu sagen"

Allerdings sei es für ihn "nicht das erste Mal, dass verschiedene Optionen auf dem Tisch liegen, und dann muss man das machen, was einem in dem Moment richtig erscheint", so Räikkönen.

Wasserstandsmeldungen über den Verhandlungsstand sind von dem 33-Jährigen dabei eher nicht zu erwarten: "Ich habe den Leuten nichts zu sagen, solange nicht etwas fest auf Papier geschrieben steht. Dann werde ich es sofort sagen, denn das macht es für mich leichter, weil nicht mehr alle die gleiche Frage stellen."

Karriereende eine Option

Selbst ein Karriereende möchte Räikkönen zum aktuellen Zeitpunkt nicht ausschließen: "Solange ich keinen Vertrag habe, besteht auch immer die Möglichkeit, dass ich gar keine Rennen fahren werde."

Der Finne, der sich bereits 2010 und 2011 trotz laufenden Vertrags mit Ferrari eine Formel-1-Auszeit genommen hatte, gibt zu bedenken, dass es "von jetzt bis nächstes Jahr noch eine Weile hin" sei. In dieser Zeit könne "viel passieren, was so eine Entscheidung beeinflusst, und vielleicht machst du dann keinen Rennsport mehr".

Allerdings ist das Karriereende wohl das unwahrscheinlichste Szenario, wie Räikkönen klarstellte: "Die Chance, dass ich nächstes Jahr Formel 1 fahre, ist schon größer."

Vettel gleichgültig in der Teamkollegen-Frage

Mit Red Bulls Nummer-eins-Piloten Sebastian Vettel verbindet Räikkönen außerhalb der Rennstrecke eine Freundschaft. Der Dreifachweltmeister aus Heppenheim hat deswegen aber keine Präferenz zu Räikkönen: "Mir ist egal, wer mein Teamkollege wird. Wenn du siegen willst, musst du jeden schlagen."

Allerdings ist sich Vettel sicher, dass er zu Räikkönen ein besseres Verhältnis hätte als zu seinem Dauerrivalen Webber, mit dem er in den letzten Jahren mehrfach aneinander geraten war: "Sollte Kimi mein Teamkollege werden, gut. Wir haben kein Problem miteinander und sind auch erwachsen genug, um mit jeder schwierigen Situation umzugehen. Sollte es so kommen, wäre es natürlich leichter als in so manch anderem Jahr."

In der laufenden Formel-1-Saison belegen Vettel und Räikkönen in der Fahrer-WM nach sieben von 19 Rennen die Plätze eins und drei. Vettels Red-Bull-Rennstall führt die Konstrukteurswertung an, in der Lotus nach gutem Start auf Rang vier abgerutscht ist.

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