Red Bull forderte 162 Punkte Abzug für Mercedes

Von Nikolai Mende
Mercedes soll sich einen Wissensvorsprung durch den verbotenen Reifentest erschummelt haben
© getty

Offenbar hat der Formel-1-Rennstall Red Bull bei der Verhandlung zum Reifentest von Mercedes und Pirelli einen Abzug von 162 Punkten für die Silberpfeile gefordert. Das Team von Weltmeister Sebastian Vettel begründete das gewünschte Strafmaß mit Berechnungen.

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Wie "Auto Motor und Sport" berichtet, hatten Red-Bull-Teamchef Christian Horner und Chefingenieur Paul Monaghan eine 18-seitige Analyse beim Schiedsgericht der FIA eingereicht. Darin zeigten sie auf, wie sehr Mercedes durch den Reifentest profitieren würde.

Angeblich sollte die geforderte "adäquate Sportstrafe" nach Vorstellung von Red Bull einen Abzug von 162 Punkten bedeuten. Laut den Verantwortlichen von Red Bull hätte der 1000-Kilometer-Test das Auto von Mercedes zwangsläufig weiterentwickeln und damit schneller machen müssen. Zudem hätte das Team automatisch gelernt, wie es den Reifenverschleiß verringert und weniger Boxenstopps einlegen muss.

Simulation errechnet 162 Punkte

Eine Red-Bull-Simulation errechnete 4,4 Punkte pro Mercedes-Auto und Rennen. Insgesamt sollen die Silberpfeile allein durch das verbesserte Wissen um die Reifen demnach ein Plus von 123 Punkten erreichen können, die Verbesserung des Autos soll weitere 39 Zähler bringen. Insgesamt 162 WM-Punkte, die Red Bull seinem Rivalen abziehen lassen wollte.

Neben Red Bull hatte auch Ferrari beim Grand Prix von Monaco gegen Mercedes protestiert. Die Italiener sollen ein dreiseitiges Dossier vorgelegt haben, ähnlich dem von Red Bull. Das Tribunal des Automobilweltverbands FIA hatte sich jedoch anders entschieden und Mercedes lediglich verwarnt. Zudem wurden die Silberpfeile von den Young Driver Tests nach dem Großen Preis von Großbritannien ausgeschlossen.

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