Wolff: "Auslachen lassen wollen wir uns nicht"

Von Alexander Maack
Mercedes-Sportchef Toto Wolff (r.) ist sehr zufrieden mit Fahrer-Neuzugang Lewis Hamilton (l.)
© getty

Mercedes-Sportchef Toto Wolff ist für das nächste Rennen in China optimistisch. Besonderes Lob erhält die neue Fahrerpaarung. Dabei verteidigt der Österreicher auch die Stallregie.

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"Um das noch einmal klarzustellen: Bei uns gibt es keine Nummer 1 oder Nummer 2. Unsere Fahrer sind gleichberechtigt. Das war so und das bleibt so", erklärte Wolff dem "Kicker".

Beim Rennen in Malaysia durfte Nico Rosberg seinen Teamkollegen Hamilton nicht überholen, obwohl er wesentlich schneller war. Mercedes begründete die Entscheidung anschließend mit einem erhöhten Benzinverbrauch bei beiden Fahrern. Das Team aus Brackley wollte damit verhindern, dass einer der Fahrer wegen Spritmangels ausfällt. "Dann wären wir ganz dumm dagestanden, und die ganze Welt hätte uns ausgelacht. Auslachen lassen wollen wir uns aber nicht", sagte Wolff.

Dass sich Rosberg nach der Benachteiligung künftig gegen Entscheidungen des Rennstalls auflehnt, erwartet der 41-Jährige offenbar nicht. "Wir sind alle Erwachsene. Unsere Fahrer sind Profis und verstehen, dass es hin und wieder zu Meinungsverschiedenheiten kommen kann", so Wolff: "Wir haben die Dinge sofort nach dem Rennen aussortiert. Ross (Teamchef Ross Brawn, Anm. d. Red.) und ich haben uns mit den Fahrern zusammengesetzt. Es gibt keine Probleme."

"Sie spielen keine Spielchen"

Für das neue Fahrergespann findet der Sportchef, der selbst Anteile am Formel-1-Team hält, derzeit nur lobende Worte. "Beide sind unheimlich schnell und ehrgeizig, wenn es sein muss, mit dem Messer zwischen den Zähnen", so Wolff. Dass die Silberpfeil-Piloten ähnlich wie Sebastian Vettel beim Überholmanöver gegen Mark Webber einen Unfall riskieren, schloss der Österreicher aus: "Sie spielen keine Spielchen."

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Im Gegensatz zu den Fahrern erhielt Pirelli für die Reifen bisher viel Kritik. Besonders die Mercedes-Verantwortlichen kritisierten die rapide abbauenden Slicks. "Wir haben nur gefragt, und damit standen wir nicht allein", verteidigte sich Wolff: "Red Bull hat es offenbar geschafft, in kürzester Zeit die Reifen zu verstehen."

Wiederholt Mercedes den Vorjahres-Triumph in China?

Auch von Ferrari und Lotus erwartet der Nachfolger von Norbert Haug künftig wieder stärkere Konkurrenz. "Wir müssen einfach weiter Gas geben, um den Rückstand auf die Spitze weiter zu verringern. Grundsätzlich erfüllt der W04 aber die Erwartungen, die wir in ihn hatten", sagte Wolff.

Schon beim anstehenden Großen Preis von China am 14. April soll ein weiterer Schritt erfolgen: "In den letzten Jahren ist Mercedes auf dieser Strecke stark gewesen. Aber wir dürfen nicht davon ausgehen, sondern müssen hart daran arbeiten, wieder eine ähnliche Performance zu erzielen."

Rosbergs erster Sieg in China

2012 gewann Rosberg in Schanghai sein erstes Formel-1-Rennen. Der Sieg des gebürtigen Wiesbadeners vor den McLaren von Jenson Button und dem vor dieser Saison zu Mercedes gewechselten Hamilton war damals der erste in der Ära des modernen Werksteams der Schwaben.

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