Red Bull startet in Yeongam überlegen

Von SPOX
Sebastian Vettel fuhr am Freitag beim Korea-GP die Tagesbestzeit
© Getty

Sebastian Vettel ist beim Freien Training am Freitag in 1:38,832 Minuten die Bestzeit gefahren. Mark Webber komplettierte als Zweiter mit 32 Tausendstelsekunden Rückstand die gute Leistung von Red Bull. Fernando Alonso wurde im Ferrari Dritter vor Jenson Button im McLaren.

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"Wir können ziemlich zufrieden sein. Die Zeiten sind extrem eng beeinander und wir sind glücklich, wie es heute gelaufen ist", sagte Vettel. "Die Strecke hat sich heute ziemlich verändert und ist besser als erwartet. Zu Beginn des Nachmittags war es ziemlich rutschig, aber später ging es besser." Seine ärgsten Konkurrenten hatte der Doppelweltmeister schon ausgemacht: "Wir müssen noch eine Schippe draufpacken, denn gerade die McLarens sahen bei ihren Longruns sehr schnell aus."

Bei der Truppe aus Woking herrscht dagegen Angst vor Red Bull, die durch das Doppel-DRS bei geöffnetem Heckflügel vier Zehntel pro Runde schneller waren. Deshalb fürchtet Button schon die Qualifikation am Samstag (6.45 Uhr im LIVE-TICKER). "Unsere Pace fürs Rennen schien heute konkurrenzfähig, aber auf einer Runde fehlt uns noch zu viel. Da müssen wir noch dran arbeiten", sagte der Brite. "Es wird mehr als schwer, sie im Qualifying zu schlagen."

Alonso wusste nach zwei Sessions noch nicht wirklich, was er von seiner Zeit halten sollte. "Es ist schwer zu sagen, wo wir im Vergleich zu den anderen liegen. Heute haben wir uns auf uns selbst konzentriert, am Morgen an verschiedenen Ideen bezüglich der Abstimmung gearbeitet und am Nachmittag an den Reifen."

1. Freies Training: Hamilton fährt knapp vor Alonso zur Bestzeit

Der WM-Vierte Lewis Hamilton kam über Position acht nicht hinaus und verpokerte sich wahrscheinlich bei der Weiterentwicklung des Setups, sodass er mit starkem Untersteuern zu kämpfen hatte. Dabei stellte Hamilton im 1. Freien Training in 1:39,148 Minuten noch die Bestzeit auf und belegt im Gesamtklassement des Tages Rang drei.

"Nach einigen Setupänderungen zur zweiten Session gelang es mir nicht, die Zeit aus den superweichen Reifen herauszuholen", sagte der Brite in einer anschließenden Medienrunde. "Damit war ich sogar langsamer als mit der härteren Mischung. Beide Reifensorten funktionierten für mich nicht so gut. Der Unterschied zum ersten Training war gewaltig."

Silberpfeile mit besserer Form

Neben Vettel konnten auch beide Silberpfeile einen Erfolg verbuchen. Michael Schumacher war als Fünfter in der 2. Session schneller als Felipe Massa im zweiten Ferrari.

"Ich bin mit beiden Sessions zufrieden. Wie erwartet liegt uns die Strecke besser", sagte der Rekordweltmeister, der auch für das Qualifying auf eine Top-10-Platzierung spekuliert.

Von den Stewards erhielt Schumacher allerdings eine Ermahnung, weil er die HRT-Fahrer Narain Karthikeyan und Pedro de la Rosa behindert hatte. Der Spanier fuhr langsam auf der Ideallinie, Schumacher musste abbremsen und schnitt den Spanier am Kurvenausgang. Beide gestikulierten anschließend mit den Händen.

Vier Deutsche unter den ersten Neun

Nico Rosberg wurde im zweiten Silberpfeil Siebter. "Das war für uns ein guter Tag", so Rosberg. "Wir haben während beider Trainingseinheiten ein paar Fortschritte erzielt. Es galt am Auto ein paar kleinere neue Dinge auszuprobieren, die ganz gut funktionierten, und wir scheinen hier besser auszusehen als in Suzuka."

Die gut Leistung der deutschen Piloten komplettierte Nico Hülkenberg, der im Force India die neuntschnellste Zeit fuhr, nachdem er in der ersten Trainingssession sein Cockpit noch für Testfahrer Jules Bianchi hatte räumen müssen.

Re-LIVE: Das 2. Freie Training zum Nachlesen

"Ich bin hier letztes Jahr nicht gefahren, also habe ich die ersten Runden damit verbracht, die Strecke in den Griff zu bekommen und einen Rhythmus zu finden", sagte Hülkenberg. "Wir sind gut aufgestellt und bereit für morgen."

Räikkönen trotz Upgrade nur Zehnter

Die Lotus-Piloten kamen trotz großer Veränderungen am Auto nicht über die Plätze zehn und elf hinaus. Kimi Räikkönen, der immer noch die Fahrer-WM als Ziel ausgibt, lag auf der für ihn unbekannten Strecke 1,007 Sekunden hinter Vettel.

Trotzdem sind die Franzosen mit britischer Lizenz optimistisch. "Wir sind recht zufrieden, wie die Updates arbeiten", sagte Lotus' Technischer Direktor James Allison. Ob der neue Coando-Auspuff am Samstag noch am Auto ist? "Ich denke schon. Wir haben noch nichts entschieden, aber es sieht so aus."

Griplevel steigt schnell

Auf der nur unregelmäßig genutzten Strecke im Süden der koreanischen Halbinsel hatten viele Fahrer Probleme mit dem Gripniveau. Einige Fahrer monierten aus diesem Grund über Funk, dass sie mit Graining kämpfen. Die Blasen an den Reifen treten auf, wenn diese bei niedriger Temperatur überlastet werden.

"Das Haftungsniveau entwickelt sich hier sehr schnell", erklärte Mercedes-Teamchef Ross Brawn. "Ich erwarte am Sonntag eine andere Strecke vorzufinden im Vergleich zu dem, was wir heute gesehen haben." Die Ingenieure müssen somit bei der Weiterentwicklung des Set-ups orakeln, wie sich der zusätzliche Gummi auf der Strecke auf die Autos auswirkt.

Dem schloss sich auch der WM-Führende Alonso an: "Hoffen wir darauf, dass sich die Situation morgen noch verbessert. Es macht einfach mehr Spaß zu fahren, wenn der Kurs wenigstens etwas Grip bietet."

Sauber-Zeiten noch deutlich zu langsam

Enttäuschend verlief das Training für Sauber. Sergio Perez stellte seinen Wagen mit einem Motorenproblem ab. "Ich hatte plötzlich keinen Vortrieb mehr und bin auf der Strecke ausgerollt", sagte der Mexikaner in einer ersten Stellungnahme, nachdem er nur mit dem härteren Reifensatz einen längeren Stint absolviere konnte. Ferrari diagnostizierte ein Ventilproblem.

Kamui Kobayashi kam nach seinem Podestplatz beim Heim-GP am vergangenen Sonntag nicht über den 14. Platz hinaus. "Mit hohem Kraftstoffgewicht sieht es gar nicht schlecht aus, aber mit dem leichten Auto komme ich noch nicht zurecht", sagte der Japaner.

Die Fahrerpaarungen der Saison 2012