Sebastian Vettel rast auf die Pole Position

Von SPOX
Sebastian Vettel ist in der Quali in Japan die Bestzeit gefahren und startet von der Pole Position
© Getty

Sebastian Vettel steht beim Großen Preis von Japan auf der Pole Position. Der Red-Bull-Pilot fuhr am Samstag im Qualifying in Suzuka in 1:30,839 Minuten die Bestzeit. Zweitschnellster war Vettels Teamkollege Mark Webber aus Australien. WM-Spitzenreiter Fernando Alonso steht im Ferrari nur auf Platz sechs.

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"Wir hatten eine sehr gute Qualifying-Session. Die war fast perfekt", sagte Vettel: "Eigentlich hätten wir nur dreimal rausfahren müssen. Beim letzten Run am Ende wollten wir nur noch einmal sehen, ob eine Steigerung möglich ist. Da die Strecke um einiges schneller wurde, wollten wir den Zug nicht verpassen, also sind wir rausgefahren."

Dem Deutschen drohte zwischenzeitlich eine Strafe. Vettel wurde vorgeworfen, Fernando Alonso in Q3 in der letzten Schikane behindert zu haben. Alonso hielt sich bei der Bewertung des Vorfalls zurück: "Wir waren in der letzten Kurve und müssen nun abwarten, was die Stewards sagen werden." Die Rennleitung lud beide Fahrer vor und entschied sich anschließend, es bei einer Verwarnung für Vettel zu belassen.

Jenson Button fuhr die drittschnellste Zeit, hatte aber gegen die Red-Bull-Dominanz, die sich schon am Morgen im 3. Freien Training angekündigt hatte, keine echte Chance. So lieferte der McLaren-Pilot prompt nach Ende seiner letzten schnellen Runde die Begründung über Funk: "Ich finde keine Zeit mehr, Jungs. Die Red Bulls waren einfach zu schnell!"

Re-LIVE: Das Qualifying zum Nachlesen

Dass Button zudem aufgrund eines Getriebewechsels fünf Plätze nach hinten versetzt wird und damit nur einen Platz vor seinem ungewöhnlich weit hinten startenden Teamkollegen Lewis Hamilton ins Rennen geht, komplettierte den durchwachsenen Samstag des britischen Teams. Wobei Hamilton neben Untersteuern auch Pech hatte, weil er seine schnellste Runde vor Ende des letzten Abschnitts nicht zu Ende fahren konnte.

Kimi Räikkönen hatte im Lotus für eine Gelb-Phase gesorgt, als er in der Spoon-Doppelkurve zuerst von der Strecke abkam und sich drehte, als er über die Kerbs wieder auf die Strecke fuhr.

Alonso ärgert sich über Räikkönen

Der Dreher kostete zumindest Alonso einen besseren Startplatz. "Wir hatten viel Pech mit den gelben Flaggen", ärgerte sich der Spanier anschließend: "Das Auto vor mir hatte noch freie Fahrt, bei mir war Gelb und hinter mir wurde wieder Grün geschwenkt. Nur ich bekam die gelben Flaggen. Ich schätze, dadurch haben wir Rang vier verloren. Aus der zweiten Reihe kann man ein ganz anderes Rennen fahren."

Dass seine Konkurrenten von seinem Patzer beeinflusst wurden, interessierte Räikkönen unterdessen wenig. "Mir ist erst einmal egal, was mit den anderen ist. Ich war auf einer schnellen Runde, ging etwas über das Limit und verlor das Heck", sagte er gegenüber "Sky Sports F1".

Kobayashi von Startplatz drei

Bei seinem Heim-GP bewies Kamui Kobayashi abermals, dass der Sauber mittlerweile weit mehr als ein Mittelklasse-Wagen ist. Der Japaner fuhr die viertschnellste Zeit und geht durch Buttons Strafversetzung sogar von Platz drei ins Rennen. "Wir hatten hier zunächst Schwierigkeiten mit den neuen Teilen, aber jetzt haben wir alles richtig hinbekommen. Nach einigen Abstimmungsänderungen ist der C31 jetzt wieder schnell", freute sich Kobayashi.

Nico Hülkenberg steht im Force India auf dem 15. Rang. Zwar hatte er es mit einer starken Leistung in den letzten Abschnitt der Quali geschafft, doch schon in der finalen Trainingssession hatte er sein Auto bei einem Unfall beschädigt. Anschließend mussten Differenzial und Getriebe gewecheselt werden, was eine Strafversetzung um fünf Plätze zur Folge hatte.

Erneutes Debakel für Mercedes

Ein erneutes Debakel erlebte das Mercedes-Team. Michael Schumacher kam nicht über den 13. Rang hinaus. Wegen des Unfalls beim Rennen in Singapur wird der Rekordweltmeister zudem um zehn Positionen zurückversetzt und steht somit nur auf dem 23. Startplatz. Damit ist der 43-Jährige, der seine Karriere nach der Saison endgültig beendet, das deutsche Schlusslicht.

"Insgeheim hatte ich hier mit Platz sieben oder acht gerechnet. Warum ich jetzt so weit hinten stehe, weiß ich auch nicht. Das ist sehr schade, aber das Auto war einfach nicht schnell genug", sagte Schumacher.

Dabei hatte Schumacher es nur knapp in Q2 geschafft. Der 43-Jährige brach zwei schnelle Runden ab und kam anschließend vier Sekunden vor Ablauf der Uhr über die Linie. Seine Zeit reichte auf harten Reifen für den 15. Rang in Q1. Mercedes opferte durch die schnelle Runde in Q2 im Endeffekt zusätzlich einen Satz weicher Reifen, um als Vorletzter statt vom letzten Platz ins Rennen zu gehen.

Rosberg profitiert von Strafen

Schumachers Teamkollege Nico Rosberg landete auf einem enttäuschenden 15. Platz, startet durch die Strafversetzungen von Hülkenberg und Schumacher aber von Position 13. "Die 15. Position im Qualifying ist nicht dort, wo wir sein wollen, auch wenn ich aufgrund von Strafversetzungen ein paar Plätze gewinne", sagte Rosberg anschließend: "Es ist enttäuschend, dass wir es nicht in den dritten Qualifying-Durchgang geschafft haben."

Timo Glock, der von den deutschen Fahrern in der Startaufstellung sonst immer am weitesten hinten steht, geht im technisch unterlegenen Marussia von der 18. Position ins Rennen, weil neben Schumacher auch Jean-Eric Vergne strafversetzt wurde. Der Toro-Rosso-Pilot hatte Bruno Senna im Williams behindert.

"Er hatte die Möglichkeit, mich ganz einfach vorbeizulassen, doch es war wie im 3. Freien Training: Er zerstörte meine Runde", regte sich Senna anschließend auf. Schon im Auto hatte der Brasilianer wild mit der Hand herumgefuchtelt.

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