Webber vorne! Red Bull fährt zur Doppel-Pole

Von SPOX
Mark Webber hatte am Samstag sichtlich gute Laune, nachdem er sich Startplatz eins gesichert hatte
© Getty

Sebastian Vettel hat die Pole Position beim Korea-GP knapp verpasst. Der Red-Bull-Pilot fuhr im Qualifying auf dem 5,615 Kilometer langen Kurs in Yeongam auf Platz zwei. Schnellster war Vettels Teamkollege Mark Webber aus Australien. Dritter wurde Lewis Hamilton vor Fernando Alonso und Kimi Räikkönen.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

74 Tausendstelsekunden fehlten Vettel schließlich zur Bestzeit von Webber. Für den Australier war es die zweite Pole Position der Saison und die elfte seiner Karriere. Der Doppelweltmeister schaffte es im letzten Teil der Quali nicht, seinen eigenen Teamkollegen zu schlagen und startet nur als Zweiter. Felipe Massa habe ihn behindert, klagte der Heppenheimer über den Boxenfunk.

Re-LIVE: Das Qualifying zum Nachlesen

"Wir haben darüber geredet, aber wir haben uns da ein bisschen missverstanden über Funk. Ich dachte, dass Felipe reinkommt", sagte Vettel, der seinem Team für das schlechte Timing aber keine Vorwürfe machen wollte.

Red-Bull-Berater Helmut Marko konnte die Geschichte dagegen nicht so schnell abhaken. "Für uns hat sich das so dargestellt: Massa ist mit neuen Reifen hinausgefahren. Er ist auch die Anwärmrunde in einem Tempo gefahren, das darauf hingedeutet hat, dass er auf Zeit fährt. Urplötzlich hat er abgebrochen", schilderte Marko im "ORF" seine Sicht der Dinge: "Vielleicht hat er auch von seinem Team einen Funkspruch bekommen - in dieser Phase wäre das leicht möglich."

Missverständnis kostet Vettel die Pole

Ohne das teaminterne Missverständnis wäre Vettel sicher nach vorne gefahren. In den ersten beiden Abschnitten der Qualifikation fuhr er ebenso die beste Rundenzeit wie in den letzten beiden Trainingssessions.

"Die Pole war drin", sagte der Weltmeister, der die Panne schnell abhakte: "Es bringt nichts, lange darüber nachzudenken. Was jetzt zählt, ist das Rennen." Damit es zum Sieg reicht, müsse das Team nach Vettels Einschätzung über Nacht noch etwas finden und das Auto verbessern.

Der Brite Hamilton landete im McLaren auf Rang drei, wobei er schon im ersten Abschnitt des Qualifyings fast ausgeschieden wäre. Hamilton war 17. und stand in der Box, als Bruno Senna im Williams auf weichen Reifen seine Runde nach einem Fehler abbrach.

Hamiltons Teamkollege Jenson Button enttäuschte und schied schon in Q2 aus. "Der Verbremser, den man im TV-Bild gesehen hat, war nicht das Problem", erklärte Button "Sky Sports F1": "Auf meiner ersten Runde in Q2 hatte ich im letzten Sektor einen Verbremser. Da verlor ich etwas Zeit. Bei meinem nächsten Versuch fuhr ich in die Kurve hinein, in der Gelb gezeigt wurde."

Alonso hofft auf Schützenhilfe

Der WM-Führende Alonso belegte im Ferrari den vierten Platz vor dem WM-Dritten Räikkönen im Lotus. Sollte Vettel auch in Korea gewinnen, würde er Alonso von der Spitze verdrängen. "Dass Webber ganz vorne steht, hilft mir natürlich", sagte Alonso.

Räikkönen musste sich unterdessen nach der Qualifikation verteidigen. Er hatte seine Bestzeit in Q2 gefahren, als Daniel Ricciardo seinen Toro Rosso abstellte und gelbe Flaggen geschwenkt wurden. "Ich habe verzögert", sagte der Finne: "Wenn du vorher keine berauschende Runde zu Buche stehen hattest, dann entsteht womöglich ein falscher Eindruck."

Sein Teamkollege Romain Grosjean, der als Siebter ins Rennen startet, verteidigte sich ebenfalls: "Ich weiß nicht, wie sich die anderen verhalten haben. Ich habe im Zuge der gelben Flagge sieben Zehntelsekunden verloren."

Beide Mercedes-Piloten fuhren unter die Top 10. Nico Rosberg startet von Rang neun, Michael Schumacher wurde Zehnter. "Das ist das Maximum für uns. Das war aber nicht das, was wir uns erwartet hatten", sagte Schumacher. Der 43-Jährige hatte zudem eine Schrecksekunde zu überstehen.

Als er während des Qualifyings von seinem Team aus der Garage geschickt wurde, fuhr gerade Hamilton im McLaren durch die Boxengasse. Der Brite konnte im letzten Moment ausweichen und verhinderte dadurch einen Auffahrunfall. "Lewis hat das gut gemacht. Es tut mir leid, aber aus meinem Blickwinkel war er nicht zu sehen", sagte Schumacher. Für den Unsafe Release muss Mercedes 10.000 Euro Strafe zahlen.

Hülkenberg vor Mercedes

Das gute Ergebnis komplettierte Nico Hülkenberg, der vor den Silberpfeilen von Position acht ins Rennen geht. "Ich hatte in Q1 und Q2 zu kämpfen", sagte der Force-India-Pilot: "Ich konnte zwei gute Runden drauflegen und war so gut genug für Platz acht."

Deutsches Schlusslicht war einmal mehr Timo Glock, für den es im Marussia nur zum 22. Platz reichte. "Wir hatten das ganze Wochenende Probleme mit dem Auto. Außerdem haben ich mich in Kurve zehn verbremst und zwei, drei Zehntelsekunden liegen gelassen. Das war's dann", sagte Glock.

Er startet nur vor seinem Teamkollegen Charles Pic, weil der Franzose um zehn Plätze strafversetzt wird. Er hat schon den neunten Cosworth-Motor der laufenden Saison im Betrieb. Das Regelement erlaubt nur acht.

Quali-Duelle: So steht es in den teaminternen Duellen