Unruhen in Bahrain nach FIA-Machtwort

SID
Am kommenden Wochenende werden die Ampeln in Bahrain auf grün schalten
© Getty

In Bahrain ebbt die Welle der Gewalt auch eine Woche vor dem geplanten Formel-1-Rennen in dem Wüstenstaat nicht ab.

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Wie die Oppositionsgruppe Al-Wefaq berichtet, ist bei der Beerdigung eines im vergangenen Monat getöteten Journalisten am Samstag die Trauergemeinde mit Tränengas und scharfer Munition attackiert worden.

Ein 15-Jähriger soll dabei durch Schusswunden in der Brust schwer verletzt worden sein und befindet sich derzeit auf der Intensivstation.

Brandbomben und Tränengas

Erst am Freitag war es nur wenige Stunden nach der Entscheidung des Automobil-Weltverbandes FIA, den umstrittenen Grand Prix am 22. April auszutragen, zu Krawallen gekommen.

Demonstranten warfen Brandbomben, die Polizei setzte Tränengas ein. Bereits in den vergangenen Wochen hatte es teilweise schwere Auseinandersetzungen gegeben.

Trotzdem hatte die FIA am Freitag entschieden, den Grand Prix wie geplant auszutragen. Promoter Bernie Ecclestone sprach anschließend von einer Entscheidung, mit der alle Teams glücklich seien. Außerdem sei in Bahrain alles ruhig und friedlich.

Amnesty International widerspricht FIA und Ecclestone

Dem widersprach ein Bericht von Amnesty International, der noch am Freitag veröffentlicht wurde. In diesem Bericht heißt es, die Lage hätte sich seit 2011 nicht verbessert.

Damals war das Rennen kurzfristig abgesagt worden.

"In den vergangenen Monaten haben die Machthaber in Bahrain sich mehr darum gekümmert, ihr Image zu reparieren und viel Geld in PR-Aktivitäten gesteckt, als richtige Menschenrechte und politische Reformen durchzusetzen", heißt es unter anderem in dem Bericht.

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