Maria de Villota: "Ich will alle überholen"

SID
Marussia-Ersatzpilotin Maria de Villota plant den Angriff auf die Männerdomäne Formel 1
© Getty

Sie ist blond, sie ist hübsch, aber sie ist noch nicht schnell genug für einen Stammplatz. Dennoch: Maria de Villota ist nach 20 Jahren die erste Frau in der Formel 1. Die 32-Jährige ist Ersatzpilotin beim Marussia-Rennstall und somit Teamkollegin von Timo Glock. Sie selbst sagt, sie wolle lernen und auf ihre Chance warten. Ersten Anschauungsunterricht erhält sie beim Saisonstart in Melbourne.

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Erstklassig ist bereits Maria de Villotas Internetseite, vor allem optisch. In schicker schwarzer Lederjacke steht sie da, hält einen Helm fest in den Händen und presst ihn an ihren Körper. Dazu die langen blonden Haare und ein erfrischendes Lächeln. "Leidenschaft fürs Rennfahren" steht über dem Foto. Man glaubt es sofort.

Auch der Vater fuhr Formel 1

Maria de Villota hatte von Anfang an Benzin im Blut, denn sie kommt aus einer motorsportbegeisterten Familie. Schon Vater Emilio war von 1977 bis 1981 in der Formel 1 am Start, mehr als zwei 13. Plätze sprangen allerdings nicht heraus. Auch Bruder Emilio junior ist Rennfahrer. Sie selbst startete ihre Laufbahn im Alter von 16 Jahren mit Kartrennen. Danach war sie in diversen Formel-Rennserien und sogar in der Tourenwagen-WM im Einsatz, bevor sich ihr Traum von der Formel 1 erfüllte.

Geboren wurde Maria de Villota am 13. Januar 1980 in Madrid. Obwohl sie im Moment nur zweite Wahl ist, möchte sie ein Vorbild für andere Rennfahrerinnen sein. "Meine Botschaft ist: Macht einfach weiter, selbst wenn jeder sagt: Das schafft ihr niemals", sagte sie einst in einem Interview der "Bild am Sonntag". Als letzte Frau hatte es die Italienerin Giovanna Amati 1992 in die Formel 1 geschafft.

Schumi hat sie schon getroffen

Stolz erzählt Maria de Villota, dass sie Michael Schumacher schon mal getroffen habe. Der sei einer der größten Rennfahrer aller Zeiten. Aber Sebastian Vettel werde einen Platz auf Augenhöhe mit Schumi in den Geschichtsbüchern der Formel 1 bekommen, davon ist die Spanierin jedenfalls überzeugt.

Auf die Frage, wen sie in der Formel 1 am liebsten überholen würde, sagte sie einst ganz kess: "Ich will alle überholen." Der legendäre Argentinier Juan Manuel Fangio hätte ihrem Vater mal einen Satz gesagt, den sie nie vergessen werde: "Fahre niemals ein Rennen, wenn du nicht total von deinem Sieg überzeugt bist."

Noch aber muss sie sich in Geduld üben, auch wenn es ihr schwer fällt. Es klingt nicht gerade aufregend, was sie so über ihren derzeitigen Job berichten kann: "Ich unterstütze die Fahrer bei ihrer Arbeit und bekomme so alle Infos, die ich brauche." Der Weg zu einem richtigen Rennfahrer in der Formel 1 ist hart, erst recht, wenn man eine Frau ist.

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