Der Silberpfeil soll zum Sieger-Pfeil werden

SID
Michael Schumacher im neuen Mercedes während Testfahrten in Barcelona
© Getty

Als Mercedes sich vor rund zwei Jahren ein eigenes Formel-1-Team kaufte und sogar Michael Schumacher aus dem Ruhestand ins Rennauto zurückholte, war die Angst bei der Konkurrenz groß. Doch das neue Super-Team kam nicht richtig in Fahrt. Stattdessen wurde Sebastian Vettel der neue Supermann der Formel 1, und auch McLaren und Ferrari fuhren Mercedes davon.

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Im dritten Jahr soll der Silberpfeil endlich zum Sieger-Pfeil werden. Und am Ende soll der WM-Titel stehen. "Das ist ganz klar unser Anspruch. Wir haben WM-Titel in der Vergangenheit geholt - und wir wollen Titel in der Zukunft holen", sagte Mercedes Sportchef Norbert Haug vor dem Saisonstart am Sonntag in Melbourne im Interview der Nachrichtenagentur dapd.

Haug: Ferrari war 21 Jahre ohne Titel

Dass man der Konkurrenz nicht auf Anhieb um die Ohren fährt, war für Haug ohnehin keine Überraschung. Der Schwabe spricht von einem notwendigen Lernprozess. "Als jung und neu formiertes Team waren wir zuletzt zweimal Vierter der Weltmeisterschaft." Ferrari habe laut Haug beispielsweise eine Phase von 21 Jahren ohne Titel erlebt.

Solange soll es bei dem Stuttgarter Autobauer aber nicht dauern. "Wir werden hinkommen, wo wir hinwollen - durch harte und konzentrierte Arbeit", sagt Haug gewohnt vorsichtig.Darf man aber dem Fachmagazin "auto motor und sport" glauben, wird Mercedes Rennen gewinnen. Zumindest auf einem Streckentyp wie Barcelona. Eine detaillierte Analyse der Testfahrten zeige, dass der neue Silberpfeil mit einer durchschnittlichen Longrun-Zeit von 1:29,235 Minuten das schnellste Auto in Barcelona war.

Michael Schumacher lassen derartige Zahlenspiele kalt. "Wir wissen alle aus Erfahrung, dass man erst nach den ersten Rennen sehen kann, wie das wahre Kräfteverhältnis ist", sagte der Rekordweltmeister der Nachrichtenagentur dapd.In der Tat. Barcelona ist nicht Melbourne. Der Kurs im Albert Park ist ein anderer Streckentyp. Bremsen und Traktion sind dort wichtig, schnelle und lang gezogene Kurven gibt es kaum.

"Wir wollen Schumacher im Team haben"

Obwohl Schumacher der älteste aller 24 Formel-1-Fahrer ist, plant Mercedes auch künftig mit dem 43-Jährigen. Mercedes-Boss Dieter Zetsche hat sich für eine Vertragsverlängerung ausgesprochen. "Wir wollten Michael Schumacher im Team haben, er war immer Teil des Planes für unser Silberpfeil-Werksteam", sagt Haug. Doch konkrete Gespräche über einen neuen Vertrag habe es noch nicht gegeben: "Wir alle konzentrieren uns auf die Saisonvorbereitung und den Saisonstart. Danach haben wir Zeit, zu besprechen, wie es weitergehen wird."

Und was ist, wenn Schumacher den Helm an den Nagel hängt? Wäre die Zeit dann nicht reif für einen weiteren Sensations-Coup? Der Kontakt zwischen Mercedes und Doppel-Weltmeister Sebastian Vettel soll ja bekanntlich sehr gut sein.

"Darüber haben wir nie verhandelt", sagt Haug, lobt den 24-Jährigen aber in den höchsten Tönen: "Sebastian verdient sich mit seinen Leistungen auf der Strecke und als Mensch allen Respekt und alle Anerkennung und fühlt sich in seinem Team nach eigenem Bekunden sehr wohl."

Die Formel 1-Saison 2012

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