Ferrari schlägt nach Wintertests Alarm

Von Alexander Mey
Die Wintertests in Barcelona verliefen für Ferrari alles andere als gut
© Getty

Ferrari schlägt nach dem Abschluss der Wintertests Alarm. Technikchef Pat Fry gibt offen zu, dass er zum Saisonstart keine Podestplätze erwartet. Es droht der nächste Fehlstart.

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Das Leid der Ferraristi droht auch 2012 kein Ende zu nehmen. Die Wintertests verliefen enttäuschend, das neue Auto, bei dessen Entwicklung die Scuderia große Risiken eingegangen ist, ist zickig und läuft nicht, wie es laufen sollte. Darüber konnten auch die zuletzt ordentlichen Platzierungen von Fernando Alonso in Barcelona nicht hinwegtäuschen.

Denn erstens sind die großen Konkurrenten von Red Bull, McLaren und Mercedes noch kein einziges Mal mit wenig Benzin im Tank auf Zeit gefahren. Und zweitens berichten Beobachter von Besorgnis erregendem Fahrverhalten des F2012 auf Long-Runs. Das Auto liegt im Vergleich zu den anderen Favoriten viel zu unruhig auf der Straße.

Fry: "Haben eine ganze Menge Arbeit vor uns"

Dass das alles weder Schwarzseherei noch Panikmache von außen ist, bestätigte nun Ferrari-Technikchef Pat Fry. Er hat die Defizite natürlich auch gesehen. "Ich bin von unserer momentanen Leistungsfähigkeit enttäuscht. Ich denke, wir haben eine ganze Menge Arbeit vor uns."

Das heißt für Fry im Umkehrschluss, dass es zumindest in Melbourne, vielleicht sogar bei allen anstehenden Übersee-Rennen, nicht für Podestplätze reichen wird. "Im Moment würde ich sagen, dass Podestplätze ausgeschlossen sind", sagte Fry, schränkte aber ein: "Ich bin immer etwas pessimistisch."

Vielleicht auch deshalb, weil Ferraris Konkurrenten um besagte Podestplätze bei den Tests einen deutlich besseren Eindruck hinterlassen haben. Red Bull und McLaren waren abgesehen von einigen technischen Defekten sehr souverän unterwegs. Auch Mercedes und vor allem Lotus haben überzeugt. Dazu kommen potenzielle Überraschungen wie Force India oder Sauber.

Blitzstart für Ferrari unwahrscheinlich

"Bei den Tests kann man immer schwer herauslesen, wo man genau steht", relativierte Fry, aber er lässt auch durchblicken, dass die Teams durchaus mehr wissen als andere Beobachter.

"Wir wissen aus den vergangenen Jahren, mit welchen Benzinmengen die anderen Teams getestet haben, und haben deshalb schon eine Ahnung, wo sie im Vergleich zu uns stehen", erklärte der Ferrari-Technikchef. "Wenn sie aber an ihren Gewohnheiten etwas geändert haben, muss ich jetzt entweder mehr oder weniger enttäuscht oder sogar deprimiert sein. Ich weiß es nicht."

Nur eins scheint Fry zu wissen: Der erhoffte Blitzstart in die Saison, den Fernando Alonso gefordert hat, um endlich wieder um den WM-Titel kämpfen zu können, ist sehr unwahrscheinlich.

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