Mercedes stellt neuen Silberpfeil vor

Von SPOX
Mercedes stellte sich vor dem Testauftakt in Barcelona den Fotografen
© mercedes

Mercedes hat als letztes Top-Team sein neues Auto für die kommende Saison vorgestellt. Vor dem Testauftakt in Barcelona baten Michael Schumacher und Nico Rosberg zum Fototermin.

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Jetzt hat der neue Silberpfeil auch offiziell das Licht der Welt erblickt. Um kurz nach 8 Uhr enthüllten Michael Schumacher und Nico Rosberg in der Boxengasse von Barcelona den AMG W03, mit dem der Anschluss an die Spitze im dritten Jahr endlich geschafft werden soll.

Nachdem schon ein Foto des Autos im Internet kursierte, war das Aussehen keine große Überraschung mehr. Wie abgesehen von McLaren alle anderen Autos, hat auch der Mercedes eine abgestufte Nase, um die Front so hoch wie möglich bauen zu können. Allerdings ist die Luftführung über den Höcker in der Nase etwas eleganter gelöst als bei vielen anderen.

Dazu kommt der F-Schacht im Frontflügel, den das Team schon mit dem alten Auto gestestet hat und der Vorteile bei der Höchstgeschwindigkeit bringen soll. Kein anderes Team hat bisher ein solches System. Der Auspuff tritt nach oben aus den ansonsten voll verkleideten Seitenkästen aus.

Schumacher beginnt die Testarbeit

Michael Schumacher wird ab 9 Uhr die offizielle Testarbeit beginnen, aber ganz jungfräulich ist das neue Auto schon nicht mehr.

Zum einen war es vergangene Woche schon zu Filmaufnahmen auf der Strecke, zum anderen - und das ist viel wichtiger - hat Mercedes am Sonntag bereits einen Privattest in Barcelona absolviert.

Den ganzen Tag lang testeten erst Michael Schumacher und später Nico Rosberg den AMG W03 auf Herz und Nieren. Mehr als 500 Kilometer waren sie unterwegs, um Kinderkrankheiten auszumerzen. Ob sie welche hatten, wurde ebenso wenig veröffentlicht wie eventuelle Rundenzeiten.

Silberpfeil besteht aus 4500 Teilen

Die Entwicklung des F1 W03 begann im Mai 2011. Es ist das erste vollständige Fahrzeug, das von einem im vergangenen Jahr auf allen Ebenen verstärkten Technik-Team entworfen wurde.

Das neue Auto besteht aus 4500 Einzelteilen - im Vergleich zum W02, der 4300 Teile hatte. Es besitzt ein niedrigeres Grundgewicht als sein Vorgänger, ist kompakter und effizienter. Bis zum Ende der ersten Januar-Woche 2012 bestand das Fahrzeug alle von der FIA vorgeschriebenen Crash-Tests im ersten Versuch erfolgreich.

Brawn: "Deutlicher Fortschritt"

"Ich glaube, dass unser Team auf den F1 W03 stolz sein kann und hoffe, dass das Auto jene Ergebnisse erzielt, für die alle unsere Mitarbeiter so hart gearbeitet haben", sagte Teamchef Ross Brawn.

Und weiter: "Auch mit dem markanten Design der Fahrzeugnase, die sicherlich gewöhnungsbedürftig ist, ist der F1 W03 eine elegante Interpretation des aktuellen Reglements und in Sachen des Detail- sowie Entwicklungsgrads ein deutlicher Fortschritt gegenüber dem Vorgänger. Unser letztjähriger Entwurf war sehr mutig und obwohl die radikaleren Elemente nicht immer die erhofften Resultate erbrachten, waren die von uns gesammelten Erfahrungen wertvoll für das Konzept unseres 2012er Autos."

Schumacher: "Direkt ein gutes Gefühl"

Michael Schumacher, für den der neue Silberpfeil im letzten Jahr seines laufenden Vertrags die letzte Chance auf einen GP-Sieg sein könnte, sagte: "Ich habe ja schon einige Rollouts und Vorstellungen neuer Autos hinter mir, aber selbst nach all den Jahren fühlt sich das immer noch besonders an. Tage wie dieser sind irgendwie spezielle Momente, voller Hoffnung und Vorfreude."

Untypisch für Präsentationen: Schumacher konnte sogar zum Fahrverhalten des Autos schon einiges sagen: "Schon in der vergangenen Woche, als wir den F1 W03 in Silverstone zum ersten Mal gefahren sind, gab er uns direkt ein gutes Gefühl und gute Rückmeldungen. Wir werden von nun an intensiv daran arbeiten, ihn zu einem wettbewerbsfähigen Rennauto zu entwickeln. Natürlich weiß ich, welche Belohnung sie alle am liebsten hätten, und wir werden definitiv versuchen, sie ihnen zu geben. Ich jedenfalls bin heiß auf neue Kämpfe, ich freue mich tierisch auf die neue Saison."

Mercedes hat wie alle anderen Teams noch acht Testtage zur Verfügung, bis es am 16. März zum ersten Mal in Melbourne auf die Strecke geht.

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