Gestern war Mansell, morgen ist Schumi

Von Alexander Mey
Sebastian Vettel will im Rennen der 14. Pole-Position den zwölften Saisonsieg folgen lassen
© xpb

Sebastian Vettel kann nach dem Pole-Rekord im Rennen in Abu Dhabi (So., 13.45 Uhr im LIVE-TICKER und bei Sky) sowohl den Hattrick schaffen als auch Michael Schumachers Rekord von 13 Saisonsiegen weiter jagen.

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Nigel Mansell war gestern, morgen ist Michael Schumacher. So flapsig könnte man Sebastian Vettels eigentlich letztes verbleibendes Saisonziel umschreiben. Nachdem er am Samstag mit seiner 14. Pole-Position den ewigen Rekord von Nigel Mansell egalisiert hat, muss er auch das Rennen gewinnen, um das gleiche mit Michael Schumachers Siegrekord zu schaffen.

Es wäre sein dritter Sieg im dritten Rennen in Abu Dhabi und damit der erste Hattrick seit 2008, als Felipe Massa den dritten Türkei-Triumph in Folge feierte.

Vettel schaut nicht in den Rückspiegel

So viel zu den nackten Zahlen und Statistiken rund um den Weltmeister. Der muss seinen Speed im Qualifying aber erstmal im Rennen umsetzen. Gegen die extrem starken McLarens kein leichtes Unterfangen.

"Die McLarens waren im Training auch auf den Long-Runs sehr stark. Es wird also ein langes Rennen", sagte Vettel. "Hinter uns kommen einige, aber wir dürfen nur auf uns selbst und nicht in den Rückspiegel schauen."

So redet man, wenn man elf Rennen gewonnen hat und weiß, dass man oft genug nur den Start gewinnen musste und dann das Rennen souverän nach Hause gefahren hat.

Button verlässt sich nicht auf DRS-Zonen

Ganz so leicht soll es Vettel diesmal aber nicht haben. "Letztes Jahr stand ich auch auf Startplatz zwei neben Sebastian, habe dann aber in der ersten Kurve früh gebremst und ihm den Vortritt gelassen. Das habe ich diesmal nicht vor", sagte Lewis Hamilton, während sein Teamkollege Jenson Button betonte: "Das Rennen wird nicht nur am Start entschieden."

Hoffnung sollte dem McLaren-Duo eigentlich die Tatsache machen, dass es gleich zwei DRS-Zonen gibt, in denen man mit flach gestelltem Heckflügel überholen kann. Vor allem, wenn man bedenkt, das Red Bull seine Rundenzeiten nie durch guten Top-Speed erzielt.

Vettel sollte auf den langen Geraden verwundbar sein, aber Button warnt: "Ich fürchte, es wird schwer werden, mit DRS zu überholen. Mir kamen im Training die Zonen sehr kurz vor und ich konnte niemanden überholen. Hoffentlich wird sich das im Rennen ändern." Die Rennleitung hat reagiert und die erste Zone um 75 Meter verlängert. Ob das reicht? Da bleibt Button skeptisch.

Pirelli erwartet wenige Boxenstopps

Sollte DRS kein probates Mittel sein, machen auch die Reifen ausnahmsweise den Vettel-Verfolgern keine große Hoffnung. Die Pneus halten ausgezeichnet und lassen theoretisch sogar eine Einstopp-Strategie zu.

An die glaubt Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery bei den Top-Teams aber nicht, denn: "Die Teams scheinen einige Probleme damit zu haben, die mittlere Reifenmischung zum Arbeiten zu bringen. Der Unterschied zwischen den beiden Varianten beträgt etwa 1,2 Sekunden. Die Strategie wird daher wohl auf zwei Stopps hinauslaufen, denke ich."

Ausnahmen wird es sicher geben. Das Sauber-Duo zum Beispiel, das traditionell auf weniger Boxenstopps setzt. Vielleicht auch einen der beiden Force-India-Piloten auf den Startplätzen neun und zehn.

Keine Experimente bei Ferrari und Mercedes

Bei Ferrari und Mercedes wird man sich wohl nicht auf solche Experimente einlassen. Fernando Alonso sieht auch mit konventioneller Strategie eine Chance, wieder aufs Podest zu fahren, für Mercedes geht es ohnehin nur höchstens um Platz sechs, wenn alles normal läuft - egal, mit welcher Strategie.

Vielleicht lässt sich ja Williams etwas ganz Besonderes einfallen. Zu verlieren hat das Traditionsteam mit beiden Autos in der letzten Startreihe sowieso nichts. Es ist schon am Tiefpunkt angekommen.

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