Senna-Sponsoren kosten Heidfeld den Job

Von dapd
Nick Heidfeld musste seinen Platz im Renault-Cockpit für Bruno Senna räumen
© Getty

Die Sponsoren-Millionen von Bruno Senna haben Nick Heidfeld seinen Job in der Formel 1 gekostet. Das Renault-Team verkündete am Mittwoch via Pressemitteilung die Partnerschaft mit gleich vier neuen Geldgebern.

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Damit wird klar: Heidfelds Rauswurf stand offenbar schon länger fest. Selbst wenn der Mönchengladbacher Rennen gewonnen hätte, wäre er von seinem Arbeitgeber vermutlich vor die Tür gesetzt worden.

Zu den Geldgebern gehört auch das Telekommunikations-Unternehmen Embratel aus Rio de Janeiro. Diese Firma ist zudem Privatsponsor des Brasilianers Senna, den Renault vor dem Belgien-Grand-Prix (28. August) überraschend in Heidfelds Cockpit gesetzt hatte.

Keine Chance gegen die Millionen

Danach drohte der Mönchengladbacher erst einen Rechtsstreit an, ehe sich beide Parteien gütlich einigten. Genügend Geld für die Abfindung von Heidfeld war offenbar vorhanden.

Ein weiterer neuer Partner ist OGX, die größte private Öl- und Gasgesellschaft Brasiliens. Die Verträge beginnen mit sofortiger Wirkung, das heißt: Die neuen Renault-Sponsoren werden jeweils mit ihren Logos erstmals am Wochenende beim Großen Preis von Italien in Monza präsent sein. Bruno Senna ist der Neffe des dreimaligen Formel-1-Weltmeisters Ayrton Senna.

Gegen diesen großen Namen und vor allem dessen Dollar-Millionen hatte Heidfeld letztlich keine Chance, egal, welche Ergebnisse er für das Team erzielt hätte. Ein weiteres Indiz dafür: Die Verträge mit den neuen Sponsoren laufen bis zum Saisonende, solange ist zunächst einmal auch Senna an das Team gebunden.

Wechsel in die DTM denkbar

Der Brasilianer hatte bei seinem Debüt für Renault in Spa auf dem siebten Startplatz gestanden und im Rennen den 13. Rang belegt. Dafür war er vom Team überschwänglich gelobt worden.

Wie es mit Heidfelds Rennfahrer-Karriere weitergeht, steht derzeit in den Sternen. Der 34-Jährige betont zwar, dass er weiter in der Formel 1 fahren wolle.

Doch in der Königsklasse sind zurzeit alle guten Plätze vergeben. "Eins steht fest: Bald bin ich wieder im Rennen und das auf höchstem Niveau", hatte Heidfeld nach der Einigung mit Renault erklärt.

Spekulationen zufolge könnte Heidfeld künftig für BMW in der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft an den Start gehen. Die Münchner kehren 2012 werksseitig in die DTM zurück. Heidfeld hat immer noch beste Kontakte zu BMW, schließlich ist er einst schon für die Weiß-Blauen erfolgreich in der Formel 1 gefahren.

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