Wer hat Angst vorm roten Mann?

SID
Fernando Alonso (r.) war im Ferrari 2010 der König von Monza
© Getty

Der Italien-GP ist das Angstrennen von Red Bull. Trotzdem ist Sebastian Vettel diesmal zuversichtlich. Favoriten sind dennoch andere. Vielleicht sogar Mercedes?

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Streckendaten:

 

  • Name: Autodromo Nazionale di Monza
  • Ort: Monza
  • Länge: 5,793 Kilometer
  • Runden: 53
  • Renndistanz: 307,029 Kilometer
  • Kurven: 7 Rechtskurven, 4 Linkskurven

 

Darauf kommt es an: Der letzte reinrassige Highspeed-Kurs im Kalender. Der Vollgasanteil liegt in Monza bei rund 70 Prozent. Dank des verstellbaren Heckflügels könnte die Marke von 350 km/h geknackt werden. So schnell sind Formel-1-Autos sonst nirgends.

In Monza ist Motor-Power alles, ein bisschen mechanischer Grip in den engen Schikanen schadet aber auch nicht. Die Parabolica ist die einzige richtig schnelle Kurve. Folglich werden die Motoren und die Bremsen sehr hart gefordert. Gerade bei der angesagten Hitze sind Motorschäden kein unwahrscheinliches Szernario.

Seit einiger Zeit gibt es in Monza mal wieder zwei DRS-Zonen. Die eine auf der ellenlangen Zielgeraden, die andere auf der Geraden zwischen Lesmo-Kurven und Ascari-Schikane. Ein Überholfestival ist also nahezu garantiert, obwohl die Ingenieure, die ihre Heckflügel.-Konzepte nur auf eine DRS-Zone ausgerichtet hatten, von dem Sinneswandel der FIA gar nicht begeistert sind.

Wetter-Prognose:

 

  • Freitag: leicht bewölkt, 24-30 Grad, 10 Prozent Regen-Risiko
  • Samstag: leicht bewölkt, 24-31 Grad, 10 Prozent Regen-Risiko
  • Sonntag: leicht bewölkt, 29-31 Grad, 10 Prozent Regen-Risiko

 

Reifenwahl: Medium und Soft. Pirelli setzt auf die gleiche Kombination wie in Spa, doch diesmal werden die Reifen völlig anders gefordert werden. Es wird heiß, was die Haltbarkeit der Pneus, die schon im kalten Belgien Blasen geworfen haben, auf eine noch härtere Probe stellt. Zur Sicherheit hat Pirelli die Grenzwerte für den Radsturz an den Autos reduziert. Aber wird das reichen? Schließlich nehmen zusätzlich die extrem hohen Geschwindigkeiten und das Rutschen der mit wenig Anpressdruck fahrenden Autos die Gummis hart ran. Schon jetzt scheint sicher: Die Reifen werden das Rennen entscheiden.

Statistik:

 

  • Sieger 2010: Fernando Alonso (Ferrari) in 1:16:24,572 Stunden
  • Pole-Position 2010: Fernando Alonso (Ferrari) in 1:21,962 Minuten
  • Schnellste Rennrunde 2010: Fernando Alonso (Ferrari) in 1:24,139 Minuten
  • Rekordsieger: Michael Schumacher (5 - 1996, 1998, 2000, 2003, 2006)

 

Favoriten:

Red Bull: Der WM-Leader muss hier zwar genannt werden, aber wenn es ein Rennen im Jahr gibt, in dem die Bullen nicht die Top-Favoriten sind, dann ist es Monza. Der Renault-Motor ist zwar gut, aber wenn es bei den Drehzahlen weit nach oben geht, haben Mercedes und auch Ferrari einen Vorteil.

2010 haben es beide Fahrer nicht aufs Podium geschafft, doch diesmal ist Sebastian Vettel zuversichtlich: "Jetzt müssen wir auch keine Angst vor Monza mehr haben. Ich sehe auch dort Chancen für uns." Sein Teamchef Christian Horner bleibt aber skeptisch: "Das wird wieder unser härtestes Rennen der Saison."

Ferrari: 2010 war das Heimspiel eine einzige rote Party. Alonso hat das Wochenende mit Sieg, Pole-Position und schnellster Rennrunde dominiert, Felipe Massa rundete das Ergebnis als Dritter ab. Das Auto passt traditionell gut auf den Kurs. Dazu kommt, dass die Hitze den Umgang mit den Reifen positiv beeinflussen sollte. Je schneller der schonende Ferrari im Qualifying Temperatur in die Reifen bekommt, desto besser werden die Startplätze sein. Die Summe aller Faktoren macht Ferrari zum Favoriten für das Wochenende.

McLaren: Vielleicht der größte Konkurrent der Roten. Der Mercedes-Motor und das starke KERS sollten dem Auto helfen. Zudem sollte das im direkten Vergleich zuweilen ineffizientere DRS-System bei den ohnehin extrem flach gestellten Heckflügeln keine so große Rolle spielen. Berechnungen zufolge soll die Wirkung von DRS im Verhältnis zu anderen Strecken um 50 Prozent reduziert sein.

Was aber nicht heißt, dass man schlechter überholen könnte. "Besonders gespannt bin ich auf die DRS-Zone vor der Ascari-Schikane, denn dort ist das Überholen wegen der schmalen Strecke sehr schwer. Wir könnten an dieser Stelle einige spektakuläre Manöver sehen", sagte Jenson Button.

Mercedes: Wenn die Silberpfeile irgendwo eine Chance haben, in dieser Saison noch einmal aufs Podium zu fahren, dann in Monza. Denn Mercedes glänzt in jedem Rennen durch den besten Top-Speed. Die große Frage wird nur sein, wie das Auto bei der Hitze mit den Reifen umgeht. Das war in der ersten Saisonhälfte immer ein großes Problem.

Zeitplan:

 

  • Freitag, 10 Uhr: 1. Training
  • Freitag, 14 Uhr: 2. Training
  • Samstag, 11 Uhr: 3. Training
  • Samstag, 14 Uhr: Qualifying
  • Sonntag 14 Uhr: Rennen

Stand in der Fahrer- und Konstrukteurs-WM

 

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