Sebastian Vettel hätte Napoleon gefallen

SID
Ein spektakuläres Rennen: Sebastian Vettel konnte den Monaco-GP für sich entscheiden
© Getty

Sebastian Vettel gewann mit etwas Glück das Monaco-Rennen. Das hätte wohl auch Napoleon gefallen. Lewis Hamilton lässt seinem Frust freien Lauf. Die Pressestimmen im Einzelnen:

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ITALIEN

"Gazzetta dello Sport": "Wieder einmal Vettel über alles. Spannendes Duell in Monte Carlo. Der Red-Bull-Pilot baut seinen Vorsprung aus. Die Überlegenheit Vettels wurde auch auf der Strecke in Monte Carlo dokumentiert, die für das österreichische Team am ungünstigsten ist. Vettels Entwicklung und Reife zeigen noch mehr sein Talent. Er hat wie die Großen der Formel-1-Geschichte gesiegt, indem er die richtige Strategie gewählt hat. Es ist kein Zufall, dass Vettel alles gelingt. Er ist noch besser, als man sieht, und die höhere Qualität von Red Bull fördert sein Talent."

"Corriere dello Sport": "Vettel-Show in Monte Carlo, doch Alonso setzt den Deutschen unter Druck. Vettel ist eine Mauer, die niemand angreifen kann. Red Bull hat alles, um die Meisterschaft zu gewinnen: Das beste Auto, einen siegessicheren Piloten und sogar riesiges Glück."

"Tuttosport": "Das Rad dreht sich immer nur für Vettel. Sebastian gewinnt immer, auch mit einem einzigen Boxenstopp. Auch das Glück steht an seiner Seite. Er versteht es bestens, Reifen und Strategie auf die Reihe zu bringen. Vor dem Rennen hatte er behauptet, dass Monte Carlo ein Roulette ist, und er hat wieder einmal gewonnen. Schumi muss sich zurückziehen. Wann wird er endgültig in Pension gehen?"

"La Repubblica": "Napoleon bevorzugte Generäle, die Glück hatten. Vettel hätte ihm gefallen. An einem Tag, an dem er nicht besonders schnell scheint, funktioniert alles, und er rettet seinen ersten Platz. Er verliert somit nicht seinen Ruf als Phänomen der Formel 1. Es ist traurig, Schumacher in Monte Carlo zu sehen. Einst war es ein historisches Ereignis, ihn auf den Straßen des Fürstentums flitzen zu sehen, doch das ist leider schon sehr lange her."

"Corriere della Sera": "Vettel hat Talent und viel Glück. Alonso kämpft um den ersten Platz, doch er schafft es nicht. Vettel wird von Tag zu Tag konkurrenzfähiger. Seinem neuen WM-Titel steht nichts mehr im Weg."

ENGLAND

"The Times": "Frustrierter Hamilton lenkt mit seinem rassistischen Spruch die Aufmerksamkeit von Vettel auf sich. Sebastian Vettel hielt noch auf dem roten Teppich seine Trophäe, da ruinierte Lewis Hamilton bereits die glamouröseste Party der Formel 1. Vettel war es, der den Großen Preis von Monaco gewann. Aber Hamilton klaute ihm die Schlagzeilen mit einem explosiven Interview, das einen unbedachten rassistischen Spruch enthielt und noch lange bis in die Nacht hinein nachhallte. Hamilton besuchte sofort die Rennkommissare, um sich zu entschuldigen. Aber seine Frustration war bereits kurz nach dem Rennen in einem Interview mit der BBC sichtbar geworden."

"The Sun": "Lewis Hamilton musste bei den Formel-1-Bossen um Vergebung flehen, weil er nach dem Großen Preis von Monaco einen Rassismus-Streit angezettelt hatte. Der Brite hatte behauptet, er sei wegen seiner Hautfarbe bestraft worden, und nannte die durch die Rennkommissare ausgesprochenen Strafen einen 'verfluchten Witz'. Nachdem er mit den Offiziellen gesprochen hatte, bestand der Sechstplatzierte darauf, dass sein Ausraster vor laufenden TV-Kameras ein Witz gewesen sei, der auf dem Ruder gelaufen war."

"Daily Telegraph": "Der 69. Große Preis von Monaco endete ungefähr so wie der 68. geendet hatte. Ein Red-Bull-Rennfahrer wäscht sich den Champagner vom Rennanzug, indem er in den Pool des Teams im Hafen von Monte Carlo springt. Ansonsten war dieses Rennen allerdings ein völlig anderes. Ein chaotisches und packendes Spektakel, bei dem Vettel, Ferraris Fernando Alonso und McLarens Jenson Button zehn Runden vor Schluss nicht mal eine Sekunde trennte. Alle mit einer realistischen Siegchance. Es endete aber enttäuschend."

"The Guardian": "Das war nicht einfach für Vettel. Bedauernswert war nur die zweite Safety-Car-Phase. Nicht nur aus Sicht von Alonso und Button, sondern auch für das Publikum. Und irgendwie auch für Vettel selbst. Hätte er die beiden Verfolger mit seinen dahinschmelzenden Reifen tatsächlich noch in Schach halten können, dann wäre dies einer der bemerkenswertesten Erfolge unter seinen bisher 14 Rennsiegen gewesen."

"Daily Mirror": "Sebastian Vettel hat in Monte Carlo einen Grand-Prix-Thriller für sich entschieden. Der Deutsche entkam zwei Weltmeistern beim größten Rennen der Formel-1-Saison nur um wenige Sekunden. Die Statistiken zeigen den fünften Sieg im sechsten Rennen und seine andauernde Dominanz an. Doch dies war alles andere als ein routinierter Triumph. Vielmehr war es wohl der schwierigste seiner Karriere, da er von zwei ehemaligen Weltmeistern die letzten 18 Runden lang verfolgt wurde."

Der WM-Stand in der Formel 1

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