"In zehn Jahren fahre ich nicht mehr"

SID
Nico Rosberg glaubt daran, bei Mercedes seinen ersten Sieg in der Formel 1 feiern zu können
© Getty

Nico Rosberg jagt im zweiten Jahr bei Mercedes weiterhin seinem ersten Sieg in der Formel 1 hinterher. Neid auf Sebastian Vettel verspürt er trotzdem nicht. Und er wird auch nicht ewig nach Siegen jagen. Seine Vorstellungen vom Karriereende sind ziemlich konkret.

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Der Weg bis zur Pensionierung ist für einen 25-Jährigen zumeist weit. Auch in der Formel 1, wo der Ruhestand einem Sportler in der Regel spätestens mit Mitte 30 winkt. Mecedes-Pilot Nico Rosberg macht sich dennoch bereits Gedanken, wie er seine Zeit nach dem Rennsport füllen soll. So alt wie Teamkollege Michael Schumacher (42) will er im Job auf jeden Fall nicht werden. "In zehn Jahren fahre ich bestimmt nicht mehr", sagte er in einem Interview mit der Nachrichtenagentur "dapd".

Trotz dieser Gedankenspiele hat Rosberg noch große Ziele: "Mein größter Traum wäre ein Sieg in meiner Heimat Monaco, beim wohl wichtigsten Rennen des Jahres. Das wäre unglaublich", erklärte der Blondschopf: "Und natürlich will ich irgendwann den Titel gewinnen. Klar."

Papa Keke holte 1982 den Weltmeistertitel in der Formel 1 und war Nicos größter Förderer. Besonderen Erfolgsdruck verspürt Nico Rosberg deshalb aber nicht: "In der Familie spielt meine Titelambition keine Rolle. Mein Vater freut sich sehr, wenn ich Erfolg habe. Aber das ist es dann auch schon."

Kein Neid auf Weltmeister Vettel

Rosberg ist auch keiner, der neidisch auf die Erfolge von Weltmeister Sebastian Vettel schielt: "Neidisch bin ich überhaupt nie, das ist mir völlig fremd. Sebastian fährt super, liefert eine klasse Leistung ab. Aber ich schaue auf meine eigene Leistung und versuche mit harter Arbeit dahin zu kommen, wo Sebastian jetzt bereits ist."

Auch an einen Wechsel ins Red-Bull-Team von Vettel, über den schon spekuliert wurde, denkt Rosberg zumindest offiziell nicht: "Ich bin sehr zufrieden, wo ich bin. Ich glaube an das Team und will es mit den Jungs ganz nach oben schaffen."

Den Speed hat Rosberg, freilich fehlte ihm bisher ein absolut konkurrenzfähiges Auto. Im letzten Jahr gewann er das Teamduell gegen den siebenmaligen Weltmeister Schumacher klar, und auch in den bisherigen drei Saisonrennen gab er eine wesentlich bessere Figur als der Routinier ab. Beim letzten Rennen in Shanghai lag er sogar lange auf Kurs zum ersten Sieg seiner Karriere, wurde dann jedoch vom Spritmangel in seinem Boliden eingebremst.

Haben das Zeug zu Podestplätzen

Danach schimpfte er über sein Mercedes-Team, hat inzwischen seine Contenance aber wiedergefunden: "Der Frust war schon am nächsten Tag wieder weg. Da hatte sich das gute Gefühl durchgesetzt, welchen Schritt wir nach vorn gemacht haben. Wenn wir uns so konsequent weiterentwicklen, haben wir das Zeug zu Podestplätzen."

Als normaler Autofahrer - Rosberg fährt daheim in Monaco einen silbernen Mercedes C63 AMG als Dienstwagen - gibt sich der Formel-1-Pilot brav: "In Frankreich gibt es strenge Regeln im Straßenverkehr. Also fahre ich entspannt, schließlich kann ich mich auf der Rennstrecke genug austoben."

Nico Rosberg und Mercedes im Steckbrief

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