Vettel beherrscht verrücktes Qualifying

Von Alexander Mey
Sebastian Vettel ist in allen drei Trainings in China im Red Bull Bestzeit gefahren
© Getty

Sebastian Vettel hat den Hattrick geschafft und sich in China die dritte Pole-Position im dritten Rennen gesichert. In einem verrückten Qualifying haben sich andere Favoriten kolossal verzockt. Nico Rosberg wurde Vierter.

Anzeige
Cookie-Einstellungen

Was für ein Qualifying in Shanghai! Die überragende Pole-Position von Sebastian Vettel war fast schon der langweiligste Aspekt einer turbulenten Session. In 1:33,706 Minuten war der Weltmeister sieben Zehntel schneller als Jenson Button im McLaren. Vettel schaffte damit den Pole-Hattrick in dieser Saison.

"Das war zu einfach", sagte der Dritte Lewis Hamilton bei seiner Gratulation an Vettel nach dem Zeittraining. In der Tat schockte der Deutsche die Konkurrenz mit seiner ersten Runde in Q3.

Buttons Hoffnung währt nur kurz

"Ich bin überglücklich, dass es wieder mal geklappt hat. In Q2 dachte ich noch, dass es etwas enger werden könnte, aber meine erste Runde in Q3 habe ich sehr gut hinbekommen", sagte Vettel.

Das konnte Button nur bestätigen: "Im Eifer des Gefechts habe ich noch gedacht, dass es vielleicht möglich wäre, Sebastian zu schlagen. Aber als ich seine Zeit in Q3 gesehen habe, war mir klar, dass es nur noch um Platz zwei ging. Zufrieden können wir damit aber trotzdem sein."

Riesenpleite für Webber

Dann fragte Button noch: "Was war mit Webber los?" Das war die eigentliche Frage des Qualifyings, denn der zweite Red-Bull-Pilot verzockte sich kolossal und schied als 18. schon in Q1 aus.

Webber hatte zunächst Pech, dass Red Bull an seinem Auto KERS nicht zum Laufen brachte. Dann dachten er und das Team, sich auch locker mit harten Reifen für die zweite Session qualifizieren zu können. Das ging jedoch völlig in die Hose.

"Wir hätten auch mit den harten Reifen schnell genug sein sollen, um weiterzukommen, aber es hat nicht gereicht. Keine Ahnung, was da los war. Das war ganz und gar kein guter Tag", resümierte ein restlos bedienter Webber.

Qualifying-Duelle: Vettel bügelt Webber, Rosberg Schumacher

Rote Flagge überrascht Schumi und Heidfeld

Ebenfalls verzockt haben sich Michael Schumacher und Nick Heidfeld. Beide warteten in Q2 bis kurz vor Schluss, bevor sie mit den weichen Reifen auf Zeitenjagd gingen. Eine Rote Flagge wegen eines Defekts am Lotus-Renault von Witali Petrow machte ihnen jedoch einen Strich durch die Rechnung.

Beide hatten nur noch eine Runde, um sich zu qualifizieren, aber in der Hektik brachten sie keine schnelle Runde mehr zustande. Schumacher warf einen möglichen Top-Ten-Platz durch einen heftigen Verbremser in der Spitzkehre weg. Am Ende standen die Startplätze 14 für Schumacher und 16 für Heidfeld.

Schumi: Heckflügel sorgte für Verbremser

"Das war einfach ein bisschen Pech am Schluss. Leider waren wir nicht ganz vorne in dem Pulk und hatten zu viel Verkehr. Natürlich hätten wir früher auf weichen Reifen rausgehen sollen, aber hinterher ist man immer schlauer", sagte Heidfeld.

Auch Schumacher wirkte halbwegs gefasst: "Hätte, wenn und aber hilft nicht. Fakt ist, dass es bei mir nicht gereicht hat, weil ich die entscheidende letzte Runde nicht hinbekommen habe. Das ist schade, wenn man sieht, was Nico erreicht hat." Erst im Nachhinein stellte sich heraus,. dass der Heckflügel an Schumachers Auto nicht korrekt funktionierte und er sich deshalb verbremste.

Rosberg starker Vierter

Was im Mercedes möglich gewesen wäre, zeigte in der Tat Nico Rosberg. Er kam zwar auch nur mit Glück in Q3, schob sich dort aber an beiden Ferraris vorbei auf den vierten Startplatz.

Selbst für ihn unerwartet: "In Q2 dachte ich eigentlich, dass es vorbei ist, aber ich habe es gerade noch so geschafft. Das ist natürlich ein sehr positives Ergebnis. Aber ich bin etwas überrascht, weil wir eigentlich gar nicht viel verbessert haben. Wir haben nur ganz normale Dinge getan, die uns offensichtlich einen großen Schritt nach vorne gebracht haben."

Glock verliert Quali-Duell

Adrian Sutil verpasste als Elfter nur knapp die Top Ten, in denen sich mit seinem Force-India-Kollegen Paul di Resta und beiden Toro-Rosso-Piloten ungewohnte Gäste befanden.

Timo Glock hat das Quali-Duell gegen Jerome d'Ambrosio verloren, sich aber genauso wie beide HRT-Piloten für das Rennen qualifiziert.

LIVE-TICKER: Das Qualifying in Shanghai zum Nachlesen

Artikel und Videos zum Thema